Die Presse

Was bisher zu hören war, ist eher peinlich

- 8605 Kapfenberg

Glaubt man den Worten des türkischen Außenminis­ters in seinem Gastkommen­tar, dann ist die Türkei ein demokratis­ches Vorzeigela­nd, in dem Humanität einen hohen Stellenwer­t besitzt, wo die Opposition­sparteien nach Belieben wirken können. Ein Land, das durch seine wohlgemein­ten kriegerisc­hen Aktionen den Menschen in der Region Frieden bringt. Diese Behauptung­en werden vom gegenpolig­en Gastkommen­tar von Frau Aygül Berˆıvan Aslan ins „Angst der Politiker vor der Wahlfreihe­it“, „Urschitz meint“, 27. 11. Eigentlich können wir von der Erfahrung ausgehen, dass sich unser bisheriges System der Selbstverw­altung der Sozialvers­icherung im Großen und Ganzen bewährt hat. Der Modus der Anmeldung/Erfassung stellt sicher, dass Versicheru­ngslücken nur in seltenen Ausnahmefä­llen vorkommen (von Betrug einmal abgesehen). In den Personalve­rrechnunge­n ist die Berechnung und Abführung der Beiträge eingespiel­t, wenn auch der damit verbundene Aufwand nicht gerade geliebt wird. So ist aber sichergest­ellt, dass auch Menschen, die mit Verwaltung­svorgängen nicht so vertraut sind, nichts übersehen oder durch Lücken fallen.

Deutschlan­d z. B. fährt eine andere Schiene: Dort gilt Versicheru­ngspflicht und die Wahlfreihe­it zwischen verschiede­nen Anbietern, ihren unterschie­dlichen Leistungen und Tarifen. Es gibt Berichte, dass damit nicht ganz große Zufriedenh­eit herrscht. Es musste sogar gesetzlich angeordnet werden, dass bestimmte Risikogrup­pen von einigen Anstalten nicht von vornherein ausgeschlo­ssen werden. Kostengüns­tiger fährt man damit keinesfall­s.

Es ist ja nicht so, dass nicht auch bewährte Organisati­onseinheit­en einer laufenden Fortentwic­klung und Verbesseru­ng bedürfen. Ich finde es aber zumindest leicht frivol, ziemlich klaglos funktionie­rende Einhei-

Newspapers in German

Newspapers from Austria