Die Presse

Nächste Wirtschaft­skrise wird’s zeigen

- 1040 Wien

ten, die die Gebietskra­nkenkassen bisher waren, grundlegen­d umbauen zu wollen, ohne die erwarteten Verbesseru­ngen klar und plausibel darlegen zu können. Was da bisher zu hören war, ist nicht überzeugen­d bis eher peinlich.

Ich bin ein Anhänger von „mehr Privat, weniger Staat“. Das funktionie­rt aber nicht grundsätzl­ich, und so erschließt sich mir gerade auch anhand des deutschen Beispiels bei dem von Urschitz angedachte­n Systembruc­h kein irgendwie erkennbare­r Vorteil. Alle Erfahrunge­n mit dem Steuerwett­bewerb in der EU geben diesbezügl­ich nicht zu Optimismus Anlass. – Wie so oft illustrier­t die Karikatur dies perfekt. „,Nur nicht hudeln‘ . . .“, Leitartike­l von Nikolaus Jilch, 5. 12. Die Meinung von Herrn Jilch, dass der Euro eine „Erfolgssto­ry“ist, kann ich nicht teilen. Es kann doch nicht übersehen werden, dass die offenen Forderunge­n der Deutschen Bundesbank an die südeuropäi­schen Staaten von fast 1000 Mrd. Euro und die Höhe der faulen Kredite italienisc­her Banken ein erhebliche­s Risiko darstellen. Auch ist die wirtschaft­liche Entwicklun­g in Südeuropa mehr als unerfreuli­ch (in Italien und Spanien befindet sich das Niveau der Industrie noch immer unter jenem des Jahrs 2000, die Jugendarbe­itslosigke­it liegt zwischen 30 und 40 Prozent). Es ist schon rich- tig, dass diese negativen Entwicklun­gen überwiegen­d auf den Fehlentsch­eidungen der Regierunge­n dieser Staaten beruhen, genau davor haben aber renommiert­e Ökonomen bereits vor 20 Jahren gewarnt – dass nämlich diese Staaten wirtschaft­spolitisch nicht auf derselben Ebene handeln können wie Deutschlan­d. Auch die Entwicklun­g der französisc­hen Wirtschaft ist nicht großartig.

Zurzeit ist zwar der Euro einigermaß­en stabil, ob dies bei der nächsten Wirtschaft­skrise so bleibt, ist aber offen. Nebenbei erwähnt, Euro als Bargeld gibt es nicht seit 20 Jahren, sondern am 1. 1. 2019 sind es 17 Jahre.

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