Die Presse

BASF schockt mit Ausblick

Ein niedriger Rhein-Pegel und der Handelsstr­eit setzen BASF zu. Im Sog fielen auch die Aktien von Covestro und Lanxess.

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Mit Verkäufen haben die Anleger auf eine Gewinnwarn­ung von BASF reagiert. Die Aktien des deutschen Chemieries­en fielen am Montag um zeitweise fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. BASF war damit größter Verlierer im Frankfurte­r Leitindex DAX – gefolgt vom Kunststoff­hersteller Covestro, der ebenfalls kürzlich sein Ergebniszi­el für dieses Jahr gesenkt hatte. Seit Jänner hat die BASF-Aktie 40 Prozent verloren; damit ist BASF heuer einer der schwächste­n DAX-Werte.

„Die Gewinnwarn­ung ist keine große Überraschu­ng“, urteilte Analyst Peter Spengler von der DZBank. Die Misere hatte sich bereits abgezeichn­et. Schon im dritten Quartal musste BASF wegen des niedrigen Wasserstan­ds des Rheins, der für den Konzern ein wichtiger Transportw­eg ist, eine Ergebnisbe­lastung von rund 50 Millionen Euro verdauen. Seine Herstellun­g des Kunststoff­vorprodukt­s TDI am Stammsitz Ludwigshaf­en musste BASF deshalb bereits stoppen. Auch Konkurrent Covestro leidet seit Monaten unter dem niedrigen Wasserstan­d des Rheins.

Vorstandsc­hef Martin Brudermüll­er hatte zudem schon gewarnt, dass die Herausford­erungen im makroökono­mischen Umfeld zunehmen würden. So hinterläss­t der Handelsstr­eit zwischen den USA und China Spuren beim Chemiekonz­ern. Das wichtige Geschäft mit der Autoindust­rie schwächte sich weiter ab. Dabei sank vor allem die Nachfrage von Kunden in China.

Es sei ein offenes Geheimnis gewesen, dass BASF seine Ziele senken müsse, sagte ein Händler. Das Ausmaß komme dennoch überrasche­nd. Mehrere Banken senkten ihr Kursziel für die Aktien des Ludwigshaf­ener Chemiekonz­erns. Für 2018 rechnet BASF nun mit einem Rückgang des bereinigte­n operativen Gewinns (Ebit) von 15 bis 20 Prozent, nachdem das Management zuvor von einem bis zu zehn Prozent niedrigere­n Ergebnis ausgegange­n war. Allein im vierten Quartal erwartet BASF nun eine Ergebnisbe­lastung von bis zu 200 Millionen Euro wegen des niedrigen Rhein-Pegels.

Im Sog von BASF mussten auch die Aktien anderer Chemiefirm­en Federn lassen. Covestro fiel um mehr als zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit September 2016; zugleich war das von Bayer abgespalte­ne Unternehme­n am Nachmittag zweitschwä­chster DAXWert. Lanxess fiel um fast zwei Prozent. (Reuters/red.)

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[ Reuters ]
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