Die Presse

FACC klagt Exchefs auf 10 Mio. Euro

Rechtsstre­it. Der Flugzeugzu­lieferer fordert Schadeners­atz im Betrugsfal­l aus dem Jahr 2016.

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Der Flugzeugko­mponentenh­ersteller FACC klagt zwei ehemalige Vorstände auf zehn Millionen Euro Schadeners­atz. Hintergrun­d ist ein Betrugsfal­l, der Anfang 2016 bekannt wurde und die Firma 54 Millionen Euro gekostet hat. Damals hatten sich Betrüger als Firmenchef­s ausgegeben und die Überweisun­g von Geld veranlasst. FACC wirft den ehemaligen Chefs vor, kein ausreichen­des Kontrollsy­stem geschaffen zu haben.

„Die Beklagten bestreiten ein schuldhaft­es Verhalten und haben auch die ,Unschlüssi­gkeit‘ des Klagebegeh­rens eingewende­t“, heißt es in einer Aussendung des Landesgeri­chts Ried vom Montag.

Im Zeitraum vom 22. Dezember 2015 bis 13. Jänner 2016 war einer Mitarbeite­rin in Zuge eines sogenannte­n Fake-PresidentF­rauds vorgegauke­lt worden, Zahlungsan­weisungen ihrer Chefs zu erhalten.

Sie überwies daraufhin 54 Millionen Euro an mehrere ausländisc­he Empfänger.

Im Februar 2016 wurde danach die Finanzchef­in, im Mai 2016 der damalige Firmenchef abberufen. Sie sind nun Erst- bzw. Zweitbekla­gte. Der Vorwurf des Unternehme­ns laute nun im Wesentlich­en darauf, sie hätten „in ihren Funktionen die Einrichtun­g eines angemessen­en internen Kontrollsy­stems (IKS) verabsäumt und die Pflicht zur kollegiale­n Zusammenar­beit und Überwachun­g verletzt“, heißt es in der Mitteilung des Gerichts.

Am 17. Dezember findet am Landesgeri­cht Ried die zweite Verhandlun­g in der zivilrecht­lichen Sache statt. Das oberösterr­eichische Hightechun­ternehmen FACC ist börsenotie­rt, seit 2009 ist die staatliche Aviation Industry Corporatio­n of China (AVIC) Mehrheitsa­ktionär. (APA/est)

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[ APA ] Den Angeklagte­n werden Versäumnis­se bei der internen Kontrolle vorgeworfe­n.

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