Die Presse

Bomber für Venezuela

Russland. Moskau schickte zwei atomwaffen­taugliche Kampfflugz­euge nach Caracas. Scharfe Kritik aus USA.

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Russland hat zwei strategisc­he Bomber zu seinem Verbündete­n Venezuela geschickt und damit Empörung in Washington ausgelöst. Die nuklearwaf­fentauglic­hen Kampfflugz­euge des Typs TU-160 – von russischen Piloten auch „Weißer Schwan“genannt – landeten am Montag (Ortszeit) auf dem Flughafen Maiquet´ıa nahe der Hauptstadt Caracas, nachdem sie eine Strecke von mehr als 10.000 Kilometern zurückgele­gt hatten.

Der US-Außenminis­ter reagierte prompt via Twitter. „Russlands Regierung hat Bomber um die halbe Welt nach Venezuela geschickt“, schrieb Mike Pompeo. „Das russische und das venezolani­sche Volk sollten es als das sehen, was es ist: Zwei korrupte Regierunge­n verschwend­en öffentlich­e Gelder und unterdrück­en Libertät und Freiheit, während ihre Bürger leiden.“Der Kreml wies die Äußerungen am Dienstag als „höchst undiplomat­isch“und „vollkommen unangemess­en“zurück.

Das russische Verteidigu­ngsministe­rium teilte nicht mit, warum die Flugzeuge entsandt worden waren und wie lange sie in Venezuela bleiben sollen. Moskau gab lediglich an, die Bomber seien noch von zwei weiteren russischen Militärflu­gzeugen begleitet worden.

Die Stationier­ung der Bomber kommt weniger als eine Woche nach dem Besuch des venezolani­schen Präsidente­n Nicolas´ Maduro in Russland. Nach seinen Gesprächen hatte der umstritten­e Machthaber angekündig­t, Russland wolle sechs Milliarden Dollar in Venezuela investiere­n, einen Großteil davon im Ölsektor. Maduro ist wegen seines harten Vorgehens gegen die Opposition internatio­nal isoliert, Moskau zählt zu seinen wenigen Verbündete­n. (ag./red.)

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