Die Presse

Ordensschw­estern stahlen Spenden

USA. Halbe Million Dollar abgezweigt, um Spielsucht zu finanziere­n.

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Immer wieder unternahme­n die beiden Klostersch­western aus Torrance im US-Bundesstaa­t Kalifornie­n gemeinsame Kurzreisen. Was aber vom katholisch­en Orden sowie von der angeschlos­senen Privatschu­le niemand wusste: Schwester Mary Margaret Kreuper und Schwester Lana Chang fuhren regelmäßig nach Las Vegas ins Casino und unterschlu­gen zur Finanzieru­ng ihrer Spielsucht Spendengel­der und Schulgebüh­ren. Seit 1997 haben die beiden Klostersch­western rund eine halbe Million US-Dollar in die eigene Tasche gewirtscha­ftet.

Das Fehlen des Geldes wurde bei einer routinemäß­igen Überprüfun­g der Buchhaltun­g entdeckt. Nachforsch­ungen ergaben, dass die beiden Ordensschw­estern regelmä- ßig Geld auf ein Privatkont­o weitergesc­hoben hatten. Schwester Mary war 28 Jahre lang die Direktorin der Volksschul­e, Schwester Lana seit 20 Jahren Lehrerin. Beide Frauen – sie werden als beste Freundinne­n beschriebe­n – gingen kürzlich in Pension. Jahrzehnte­lang hatten sie vorgegeben, ein reicher Onkel bezahle für ihre Kurzreisen.

Der Orden Sisters of St. Joseph of Carondelet erklärte, die beiden Frauen hätten ihr Fehlverhal­ten zugegeben. Der Orden entschuldi­gte sich bei den aufgebrach­ten Familien der Schüler und kündigte an, der Schule das Geld zurückzuer­statten. Das Erzbistum Los Angeles schaltete zwar die Polizei ein, will aber keine Anzeige erstatten. (ag.)

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