Auch Berufsschullehrer werden neu ausgebildet
Ich bin mit der Regierung zufrieden; einige Kleinigkeiten sind überflüssig (wer braucht schon 140 km/h auf der Autobahn, wer eine Reiterstaffel bei der Polizei?), aber im Großen und Ganzen stimmt die Richtung. Ich war schon Anhänger der SchüsselRegierung (ohne seine Pensionsreform, die – zwar verwässert – erst 2028 richtig zum Tragen kommt, wäre Österreich wahrscheinlich schon pleite) und werde diese Regierung 2022 wieder wählen, wenn nicht entscheidende Fehler passieren.
Allen Donnerstagsdemonstranten (warum ist während der vielen Jahre SPÖ-Regierung niemand von den sogenannten Rechten auf die Straße gegangen – sind die toleranter?), die sich eventuell die Zehen abfrieren, möchte man zurufen: Wartet bis 2022, dann könnt ihr alles umdrehen. Am Wahltag wird entschieden zwischen Stillstand und Reform. Bis dahin sollte man die Regierung arbeiten lassen. „Was die Lehrer noch lernen müssen“von Julia Neuhauser, 5. 12. Etwa 35 Prozent der Jugendlichen eines Altersjahrgangs besuchen in Österreich die Berufsschule (BS). Es ist kennzeichnend für den Stellenwert der Lehre in Österreich, wenn in einem Artikel zur neuen Lehrerausbildung die Berufsschullehrer nicht einmal erwähnt werden. Gerade der Unterricht an BS stellt große Anforderungen an die Lehrpersonen – bei kaum einer anderen Schulart ist die Vielfalt der Schüler größer, oft sitzen in einer Klasse Maturanten neben Geflüchteten oder Personen mit besonderen Bedürfnissen, die individuellen Unterricht erfordern.
Den steigenden Anforderungen wird nur begrenzt Rechnung getragen. Das Studium wurde zwar offiziell im Zuge der neuen Lehrerausbildung ausgeweitet, in der Realität kam es jedoch zu einer massiven Reduktion. Fachliche Ausbildungsinhalte wurden gestri- chen, Vollzeitstudienanteile gekürzt, die gesetzlich vorgesehene Verpflichtung zum Masterstudium per Verordnung durch die damalige Ministerin aufgehoben. Dem Facharbeitermangel kann nur durch gute Berufsausbildung begegnet werden. Dazu braucht man aber nicht nur Lehrpersonal für VS, NMS und Gymnasien, sondern auch bestens ausgebildete Pädagogen an den Berufsschulen!