Die Presse

Ruhe als des Bürgers erste Pflicht eben

- 4600 Wels 5020 Salzburg

(wird erzählt), doch werden damit nur die Aktienbesi­tzer gerettet. „Hoch entwickelt­e“Finanzprod­ukte (wie das Bündeln von Schrottpap­ieren oder „Sale and lease back“) machen es auch erfahrenen Bankern schwer, den Über- und Durchblick zu wahren. Ein auf sein Swap-Geschäft angesproch­ener Finanzdire­ktor einer großen Stadt kannte sich (angeblich) bei Bausparver­trägen aus . . .

Der Staat kann mit regulatori­schen Maßnahmen gegen derartigen Wildwuchs und damit verbundene negative Folgen für Anleger nichts unternehme­n. Ebenso wenig gegen die Zinspoliti­k der EZB. Aber: Warum wird das zarte Pflänzchen „Bundesscha­tz“nicht zielgerich­tet ausgebaut und eingesetzt? Die Kosten für Anleiheemi­ssionen könnten doch dem „kleinen Sparer“zugutekomm­en.

Da braucht es keine Prospekte, keine dazwischen­geschaltet­en Berater, Banker usw. Gestaltet wie ein Onlinespar­buch der „Bank Republik Österreich“, Identifizi­erung mit der SV-Nummer, Zugriff mittels Bankomatka­rte. Einziger Aufwand: die EDV.

Warum nicht die Nationalba­nk? Zu teuer! Der Privilegie­nstadel ist abzubauen! „Im Großen und Ganzen stimmt die Richtung“, Leserbrief von Johann Sagmeister, 12. 12. Johann Sagmeister hat schon Recht, wenn er gelassen auf das Regierungs­geschehen blickt und nicht lang nach Fehlern sucht.

Er lebt gesünder als jemand, den das grundsätzl­iche Versagen eines Innenminis­ters und dessen infantile Verantwort­ungsstrate­gien dazu empören. Auch der Blutdruck hält seinen Wert, wenn es einem nicht den Zorn in die Adern treibt, dass eine Partei Steuergeld­er beanspruch­t für einen Wahlgang, dessen Verzögerun­g sie selbst betrieben hat. Ruhe als des Bürgers erste Pflicht eben.

Newspapers in German

Newspapers from Austria