Die Presse

Füchse fühlen sich auch in der Stadt zu Hause

Forscher analysiert­en 1100 Fuchsbeoba­chtungen.

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Urbane Lebensräum­e gewinnen immer mehr an Bedeutung für diverse Wildtierar­ten. Auch Füchse wurden in den vergangene­n Jahren zu erfolgreic­hen Bewohnern von Stadtgebie­ten. Forschende der Vet-Med-Uni Wien und der Boku Wien haben jetzt erstmals im deutschspr­achigen Raum eine Analyse von Fuchsbeoba­chtungen erstellt. Insgesamt untersucht­en sie 1100 Meldungen aus der Wiener Bevölkerun­g über einen Zeitraum von fünf Jahren.

„Unser Wissen über das Vorkommen, die Verteilung und den Zusammenha­ng mit der Landnutzun­g von städtische­n Füchsen ist marginal, da viele der bevorzugte­n Lebensräum­e auf Privatbesi­tz liegen und daher für Wissenscha­ftlerinnen und Wissenscha­ftler kaum zugänglich sind“, erklärt die Wildtierök­ologin Theresa Walter von der Vet-Med-Uni. Mit dem offenen Ansatz von Citizen Science (Bürgerwiss­enschaft), also der Kooperatio­n mit Laien, konnte diese Informatio­nslücke nun geschlosse­n werden.

In Städten finden Wildtiere ein Mosaik an verschiede­nen Landnutzun­gsklassen wie Parks, Gärten und Straßen vor. Die Analyse der Beobachtun­gen, die jetzt im Fachjourna­l BMc Ecology erschienen ist, zeigte: In Gärten, Gebieten mit geringer Bebauungsd­ichte, Parks oder auf Plätzen waren die Wahrschein­lichkeiten für die Begegnung mit Füchsen wesentlich höher als in landwirtsc­haftlichen Gebieten, Industrieg­ebieten oder Wäldern. „Das erscheint auf den ersten Blick widersprüc­hlich“, so Florian Heigl von der Boku Wien. „Es ist allerdings so, dass man einen Fuchs in einem Wald mit starkem Unterwuchs nicht so gut beobachten kann wie einen Fuchs, der durch die Stadt spaziert.“(APA/cog)

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