Ein Fall für van Swieten
Im Zuge der nun vorgenommenen Lokalaugenscheine in der Umgebung der Landeshauptstadt Troppau versuchen Beamte und Ärzte, der Wahrheit des Wichtels auf die Spur zu kommen, werden aber enttäuscht: Wenn zum Beispiel am 11. Mai 1771 in der Jackter Vorstadt, Haus Nummer 4, eine gewisse Catharina Babischin untersucht wird, die glaubt, den Wichtelzopf zu haben, lautet die nüchterne Diagnose der Kommission: „kein einziges Merckmahl des WichtelZopfs“. Das zusammengepickte Haar rühre vom Einschmieren mit geweihtem Öl und Wein her, da es darauf nicht gekämmt wurde, sei es verfilzt und der Wichtelzopf zum Vorschein gekommen. So stellt sich die Situation auch bei den weiteren examinierten Personen dar; die darüber nach Wien eingeschickten Berichte erwecken aber allerhöchste Neugier, denn Maria Theresia will es nun genau wissen: Sie unterzeichnet eine Entschließung des Inhalts, dass sechs mit Wichtelzöpfen befallene Personen nach Wien zu schicken seien, auch sei ihr Leibarzt van Swieten zu informieren.
In der Folge werden drei aus dem Gebiet von Teschen stammende Personen, die nach Dafürhalten des dortigen Land- und Stadt-Physicus Franz Olesch mit dem wahren Wichtelzopf versehen sind, am 13. September 1771 ins Rathaus zu Troppau verbracht; dies geschieht nicht gänzlich freiwillig, es braucht Androhung von Gewalt und den Einsatz einer Militäreskorte.
Die Ereignisse des folgenden Tages, des denkwürdigen 14. September 1771, werden zu den Sternstunden der Aufklärung in der