Luxuriöses Fünf-Sterne-Resort im Eröffnungsjahr mit der politischen Realität konfrontiert wurde.
Das erste Mal auf den Malediven. Schon der Blick aus dem Flugzeug zieht einen in den Bann. Das Reich der tausend Inseln, das glasklare Wasser, der weiße Sand, sie locken nicht ohne Grund immer mehr Urlauber aus aller Welt an.
Unser Ziel liegt 241 Kilometer nördlich von der überfüllten Inselhauptstadt, Male,´ entfernt, eineinhalb Stunden mit dem Wasserflugzeug: Gaakoshibee. Gerade einmal 22 Fußballfelder würden auf der 16 Quadratmeter großen Insel Platz haben. Oder ein palmengesäumter und 200 Meter langer Swimmingpool (der größte des ganzen Landes) sowie drei Restaurants, ein Spa, ein Fitnesscenter, ein Kinderund Jugendklub und 120 Luxusvillen. Die Fairmont-Gruppe hat sich für Letzteres entschieden und heuer das Fünf-Sterne-Resort Sirru Fen Fushi auf der unbewohnten Insel eröffnet. Dieses lässt kaum einen Wunsch offen. In einem der Restaurants gibt sogar einen japanischen Chefkoch, der köstliches Sushi zubereitet. Die großzügigen Villen mit geschmackvollem Interieur und freistehender Badewanne stehen am Strand oder auf Pfahlbauten direkt im Wasser. Dort ist die große Terrasse mit eigenem Pool zugleich das Eingangstor in die eigentliche Attraktion: den Indischen Ozean. Schnorchelausrüstung bringt ein Butler gern aufs Zimmer, und so taucht der Besucher gleich vor der eigenen Tür in eine faszinierende Unterwasserwelt ein, in der sich Rochen, ungefährliche Riffhaie und viele farbenfrohe Fische tummeln. Mit etwas Glück kann man sogar eine Meeresschildkröte entdecken oder ein paar Delfine, die in der Ferne vorbeispringen. Die Stunden vergehen wie im Flug.
Wer es abenteuerlicher will, ist im inseleigenen Tauchzentrum gut aufgehoben. Das Resort leistet sich aber nicht nur eigene Tauchlehrer, sondern auch zwei Meeresbiologen. Sie kämpfen gegen eine Korallenbleiche, die das Wetterphänomen El Nin˜o verursacht hat, begleiten Schnorchel- und Tauchaus- flügler und geben Besuchern gern Auskunft über ihre Arbeit.
Den Abend lässt man mit den Füßen im Sand und mit einem Cocktail in der Hand in der Strandbar ausklingen. Denn anders als auf den Einheimischeninseln darf der Alkohol auf den Resortinseln fließen. Auch für sexuelle Orientierung oder Religion interessiert sich keiner. Dass das auf den Malediven nicht überall so ist, wissen manche Urlauber gar nicht. Auch nicht, dass die Inselgruppe ein is- lamischer Staat ist. Das liegt daran, dass das Land auf strikte Trennung setzt: auf den einen Inseln die Hotelresorts, auf den anderen die Moscheen – und auf wieder anderen finden die Müllberge Platz, die täglich angeschwemmt werden. Das Modell funktioniert meistens. Doch manchmal lässt sich auch in der abgeschottetsten Traumdestination die politische Realität nicht ausblenden. Das hat das Management des Sirru Fen Fushi gleich im Eröffnungsjahr erlebt. Ein Unter-