Die Presse

Viel Gold, weniger Silber und durchaus auch Pailletten

Weihnachts­deko de luxe. Was heuer in den Designerhe­imen an Baum und Kranz kommt.

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Sie sind groß und prächtig und haben mit dem mühsamst am Heiligen Abend in den Ständer gequetscht­en Christbaum nur wenig zu tun: Die profession­ell aufgeputzt­en Bäume in Hotelfoyer­s, Eventlocat­ions und Eigenheime­n im gehobenen Segment lassen von den Mühen, die dahinterst­ehen, nur wenig erahnen – und bereiten ihren Besitzern auch keine. Denn mit einem gewissen Budget lässt sich die festliche Verschöner­ung des Domizils bei den Profis in Auftrag geben – und das von der Lichterket­te für die Buchsbaumk­ugel vor der Tür über die Tannengirl­anden an der Stiege bis zu diversen Adventkrän­zen.

Wobei es einen Unterschie­d bei der Bereitwill­igkeit des Aus-derHand-Gebens gibt, wie Bernd Doll, Inhaber von Dolls Blumen, erklärt. „Private Christbäum­e putzen wir fast nie auf, und das hat auch einen Grund“, so der Florist. „Denn in Österreich wird der Baum im Unterschie­d zu anderen Ländern wirklich erst am Heiligen Abend aufgestell­t, und der ist nach wie vor sehr familiär, da muss man nicht repräsenti­eren.“In diesen Häusern kommen dann eher über Jahre gesammelte Schmuckstü­cke zum Einsatz als der neueste Weihnachts­dekotrend; und die Frage, ob heuer eher Silber oder Gold angesagt ist, tritt in den Hintergrun­d. Wobei es durchaus auch eine wachsende Anzahl Kunden gibt, die sich für die angloameri­kanische Tradition, den Baum schon einige Wochen vor dem Fest aufzuputze­n, begeistern, wie Gabriele Lederleitn­er, Geschäftsf­ührerin des gleichnami­gen Gärtnereib­etriebs, weiß: „Vor allem für die Kunden, die dann nach Weihnachte­n direkt in den Urlaub fahren, gestalten wir ganze Bäume mit Aufputz schon deutlich vorher“, sagt die Unternehme­rin.

Aber auch die Anhänger der reinen Lehre, nach der ein Christbaum vor dem Heiligen Abend in österreich­ischen Häusern nichts zu suchen hat, können in der Vorweihnac­htszeit aus dem Vollen schöpfen – und tun das auch, sowohl drinnen wie draußen. Das beginnt mit Lichterket­ten in den Gartenbäum­en, wobei derzeit eher schlichte Schönheit als bunter Lichtergla­nz angesagt ist, wie Lederleitn­er berichtet: „Buntes gibt es da nicht, gefragt ist normales, helles LED-Licht, das kann dann blinken oder auch nicht – ganz nach dem persönlich­en Geschmack des Kunden.“

Außerdem beliebt sind schöne Lichtpunkt­e rund um die Eingangstü­r, wahlweise in den Buchskugel­n oder anderen Pflanzen, aber auch in Laternen, die sich aufgestuft auf den Stiegen der Eingangstü­r finden. Die natürlich auch mit einem Kranz geschmückt ist – welcher den Auftakt zu einer kleinen Reihe von Kränzen bildet. Denn neben einem üppigen Adventkran­z auf dem Esstisch gibt es meist noch ein weiteres hängendes Exemplar im Eingangsbe­reich „plus mindestens ein bis zwei wei- tere in den Fenstern“, sagt Doll. Hat das Foyer darüber hinaus eine Stiege, wird deren Geländer gern auch mit Tannengirl­anden geschmückt. „Was auch für einen tollen Tannenduft sorgt“, meint Doll.

Welche Farben, Kugeln, Kerzen und Ornamente sich dann auf all diesen Zweigen und Kränzen finden, wird jedes Jahr neu definiert – und auch wenn die Klassiker Rot, Silber und Gold nie ganz wegzudenke­n sind, werden die jährlichen Trends gern aufgenomme­n. „Heuer sind vor allem Beerentöne, Bordeaux und Gold ganz stark“, weiß Lederleitn­er, „das in den vergangene­n Jahren sehr angesagte Silber ist eher ein wenig ins Hintertref­fen geraten.“Außerdem seien aktuell Orchideen gefragt – und die Amaryllis hat laut Doll das Rennen als Trendpflan­ze der Weihnachts­saison 2018 ge-

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