USA führen Anti-IS-Kampf fort
Terrorismus. Präsident Donald Trump kündigt Rückeroberung der letzten Territorien der Jihadistenmiliz in Syrien und im Irak an.
Washington. Es ging nicht zuletzt darum, die Verbündeten zu beruhigen. Hatte doch die Ankündigung Donald Trumps im Dezember, alle 2000 in Syrien stationierten USSoldaten abzuziehen, in vielen Hauptstädten der Antiterror-Allianz für Entsetzen gesorgt. Also bemühte sich der US-Präsident bei einer eintägigen Konferenz in Washington zu versichern, dass die USA sich dem Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weiter verpflichtet fühlten. Seine Regierung werde „alles Notwendige tun, um jedes Gramm und jede letzte Person dieses IS-Wahnsinns zu besiegen“, so Trump in seiner Rede am Mittwoch (Ortszeit) vor den Vertretern von 74 Staaten.
Zuvor hatte bereits Außenminister Mike Pompeo klargemacht, dass Washington den Kampf gegen die Jihadisten weiter anführen werde. Der angekündigte Truppenabzug bedeute „nicht das Ende des Kampfes“, wenngleich der Kampf gegen den IS künftig „nicht unbedingt in erster Linie militärisch“sein werde.
Trump überraschte die Anwesenden dann aber doch mit seiner Ankündigung, dass die Miliz bereits in den nächsten Tagen ihre letzten Gebiete in Syrien und im Irak verlieren werde. „Irgendwann nächste Woche“werde wohl offiziell bekannt gegeben werden, „dass wir 100 Prozent des Kalifats haben werden“, sagte der US-Präsident mit Blick auf den vom IS 2014 ausgerufenen „Staat“. Doch auch dann bleibe die Miliz gefährlich: „Überreste – das ist alles, was sie haben. Aber Überreste können sehr gefährlich sein.“
Der deutsche Außenminister, Heiko Maas, zeigte sich erleichtert, dass die USA weiter eine führende Rolle im Vorgehen gegen den IS spielen wollten. Dänemark hatte im Vorfeld der Konferenz davor gewarnt, den Kampf für beendet zu erklären.
Ein zeitgleich veröffentlichter UN-Bericht bezeichnete den IS als die derzeit nach wie vor größte terroristische Bedrohung. Entgegen US-Angaben sei die Miliz in Syrien nicht besiegt, sondern verfüge dort und im Irak noch über geschätzte 14.000 bis 18.000 Kämpfer. (ag./red.)