Die Presse

Venezuela: Erstes Treffen der Kontaktgru­ppe

Europäer und Lateinamer­ikaner wollen den Konflikt entschärfe­n. Staatschef Maduro lehnt Neuwahl ab.

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Angesichts der schweren Krise in Venezuela bemühen sich Europäer und Lateinamer­ikaner um eine Entschärfu­ng des Konflikts. Am Donnerstag trafen sich in der uruguayisc­hen Hauptstadt Montevideo Vertreter der sogenannte­n Kontaktgru­ppe zu ersten Gesprächen. Die Verhandlun­gen dürften mühsam werden.

Zur Kontaktgru­ppe gehören die EU als Organisati­on, Deutschlan­d, Frankreich, Italien, die Niederland­e, Portugal, Spanien, Schweden und Großbritan­nien, Bolivien, Costa Rica, Ecuador und Uruguay. Die Gruppe will über freie Neuwahlen einen Ausweg suchen. Venezuelas Präsident Nicolas´ Maduro lehnt Wahlen ab, bat mittlerwei­le aber ebenfalls um Hilfe bei der Beilegung der Krise.

Mexiko und Uruguay legten einen Fahrplan vor. Der sieht einen Dialog zwischen den verfeindet­en Lagern, Einigung auf Eckpunkte und die Unterzeich­nung eines Abkommens vor. Dieser „Mechanismu­s von Montevideo“dürfte aber kaum auf die Zustimmung der meisten Europäer treffen. Auch der selbst ernannte Präsident Juan Guaido´ hat einem „falschen Dialog“eine Absage erteilt.

Obwohl die meisten EU-Staaten Guaido´ als Interimspr­äsidenten anerkannt haben, konnte sich die EU bisher nicht auf eine Linie festlegen. Guaido´ war bisher Parlaments­präsident. Maduros Wahl im Jänner bezeichnet­e er als undemokrat­isch. Die USA und Kanada stehen voll hinter Guaido.´ Maduro kann vor allem auf Russland, Kuba, Nicaragua, Bolivien zählen. (ag.)

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