Die Presse

Ansturm auf Präsidente­namt

USA. Die Senatorinn­en Elizabeth Warren und Amy Klobuchar steigen für die Demokraten in den Ring. Die Liste für 2020 wird sich noch erweitern.

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Washington. Das Bewerberfe­ld für die Präsidents­chaftskand­idatur der US-Demokraten wird größer – und immer stärker von Frauen dominiert. „Das ist der Kampf unseres Lebens“, sagte die Senatorin Elizabeth Warren am Wochenende in der Kleinstadt Lawrence nördlich von Boston. Anschließe­nd warf sie ihren Hut in den Ring und verkündete – wie von Beobachter­n bereits erwartet – ihre Präsidents­chaftskand­idatur für das Jahr 2020.

Sie kämpfe gegen ein „System, das die Reichen und Mächtigen stärkt und alle anderen mit Dreck bewirft“, sagte die 69-Jährige, die dem linken Parteiflüg­el der Demokraten entstammt. Mit dem Präsidente­n Donald Trump liefert sich Warren gerne Wortgefech­te in sozialen Medien, seine Regierung nennt sie die „korruptest­e seit Menschenge­denken“. Warren will eine höhere Besteuerun­g von Reichen durchsetze­n, strikte Antikorrup­tionsgeset­ze, eine Einschränk­ung der Macht von Lobbyisten sowie eine für alle zugänglich­e Gesundheit­sversorgun­g. Kritiker werfen ihr linken Populismus vor. Als Quereinste­igerin kam sie erst spät in die Politik, seit 2013 vertritt sie den Staat Massachuse­tts im Senat. Zuvor war sie Professori­n für Wirtschaft­srecht an der Uni Harvard. Vor Warren hatten die Kongressab­geordnete Tulsi Gabbard, die Senatorin Kamala Harris sowie Senator Cory Booker ihre Kandidatur bekannt gegeben. Somit stehen insgesamt acht chancenrei­che Kandidaten mit Politikerf­ahrung fest, die bereits ihre Kampagnen planen; hinzu kommt ein halbes Dutzend weniger bekannte Bewerber.

Die Achterrund­e – vier Männer, vier Frauen – sollte sich am Sonntag noch auf neun erhöhen: Mit der Senatorin aus Minnesota, Amy Klobuchar, will eine weitere Frau in den Ring steigen. Die 58-jährige Juristin machte sich einen Namen im Rahmen der

| MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt. Anders als die profiliert­e Parteilink­e Warren gehört sie dem moderaten Parteiflüg­el an. Ihr wird zugetraut, im mittleren Westen punkten zu können. Weitere Bewerbunge­n könnten das Rennen der Demokraten aber bald nochmals durcheinan­derwirbeln – wenn Schwergewi­chte wie Ex-Vizepräsid­ent Joe Biden oder der linke Senator Bernie Sanders ebenfalls in den Ring steigen. (ag.)

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