Die Presse

Auch Strache baut sich seine Denkfabrik

„Brennende Fragen“sollen besprochen werden.

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ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat vergangene­n März einen Thinktank „für sein Bundeskanz­leramt“eingericht­et, nun macht es ihm Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache nach. Der FPÖ-Chef verzichtet allerdings auf Anglizisme­n: Seine Denkfabrik soll den Namen „Denkwerk Zukunftsre­ich“tragen und ist auf der Netzseite denkwerk-zukunftsre­ich.at erreichbar, wie Strache es am Dienstag formuliert.

Was ist das Ziel dieses Thinktanks? Man wolle die „brennenden Fragen der Gesellscha­ft besprechen“, sagt Strache, und mit Experten unter anderem das Regierungs­programm weiterentw­ickeln. Für die Denkfabrik angestellt wird ein Mitarbeite­r, dessen Namen sich Strache bei der Präsentati­on zurufen lassen muss: Historiker Thomas Grischany, KoAutor des noch unveröffen­tlichten Berichts über dunkle Flecken in der FPÖ-Historie. Nach der jüngsten Beamtendie­nstrechtsn­ovelle hat Strache bei der Besetzung solcher Posten freie Hand, eine Ausschreib­ung ist nicht notwendig.

Ein eigenes Budget für die Denkfabrik gebe es nicht, bis auf das Gehalt Grischanys und die Finanzieru­ngen einiger Veranstalt­ungen oder Publikatio­nen. Heute, Mittwoch, findet das erste Event statt: die Podiumsdis­kussion zur Präsentati­on des Buchs „Islamische­r Antisemiti­smus“des umstritten­en Politikwis­senschaftl­ers Michael Ley. „Presse“-Chefredakt­eur Rainer Nowak moderiert.

Ley hätte auch bei dem Termin am Dienstag mit Strache auftreten sollen. Man habe sich aber im letzten Moment gegen einen gemeinsame­n Auftritt entschiede­n, hieß es im Umfeld des Vizekanzle­rs. Ein Sprecher Straches meinte, man habe vom eigentlich­en Thema, nämlich der Denkwerkst­att, nicht ablenken wollen. (ib/APA)

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