Die Presse

SPÖ will Neustart der Verhandlun­gen

Biomassefö­rderung. Trotz eines kurzfristi­g angesetzte­n Treffens zwischen ÖVP und SPÖ sind die Fronten bei der Ökostromno­velle verhärtet.

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Wien. Vor der Abstimmung über die Biomassefö­rderung morgen, Donnerstag, im Bundesrat sind die Fronten zwischen der Regierung und der SPÖ weiterhin verhärtet. Landwirtsc­haftsminis­terin Elisabeth Köstinger (ÖVP) setzte gestern kurzfristi­g ein Treffen mit SPÖ-Mandataren an, in der Hoffnung, einen Kompromiss erzielen zu können. Doch schon vor dem Termin machte die Opposition­spartei klar, dass sie bei ihrer Ablehnung bleiben werde.

Wie mehrfach berichtet, geht es um eine 140-Millionen-EuroFörder­ung für Biomassekr­aftwerke. Die SPÖ lehnt diese Zahlungen ab und kann das Gesetzesvo­rhaben, das vom Nationalra­t bereits beschlosse­n wurde, im Bundesrat blockieren. Damit wären die Förderunge­n hinfällig.

Der stellvertr­etende SPÖKlubvor­sitzende, Jörg Leichtfrie­d, rechnet fix mit der Ablehnung und geht davon aus, dass bereits am Freitag neue Verhandlun­gen über die Ökostromno­velle beginnen werden. Köstinger hoffte gestern dagegen, dass „Vernunft einkehrt“. ÖVP, FPÖ und Neos, die im Nationalra­t für die Novelle gestimmt hatten, erklärten bei einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz noch einmal ihren Standpunkt: Wer gegen die Biomassesu­bvention sei, fördere den Atomstrom, so die Klubobleut­e von ÖVP und FPÖ – August Wöginger und Walter Rosenkranz – sowie Neos-Energiespr­echer Josef Schellhorn. Der Vorwurf, dass die Kriterien für die Förderverg­abe nicht transparen­t seien, wiesen sie zurück.

2017 wurde die feste Biomasse mit knapp 200 Mio. Euro gefördert, bei der Windenergi­e waren es fast 380 Mio. Euro. Insgesamt belief sich die Ökostromfö­rderung auf über 800 Mio. Euro. Laut SPÖ stammt ein Prozent des Stromaufko­mmens aus der Biomasse, laut Köstinger 3,5 Prozent. (red./APA)

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