Die Presse

„Fühle mich nicht wie das Gesicht des Skisports“

Weltmeiste­rin Mikaela Shiffrin sinniert über ihr Skifahrerl­eben.

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Für Mikaela Shiffrin hat Skifahren eine große Ähnlichkei­t mit Tanzen. „Ich bin zwar keine gute Tänzerin. Aber ich liebe Skifahren, weil es mir das Gefühl gibt, als könnte ich eine sein. Es fließt mit dem Berg, es fließt mit der Kurssetzun­g, es fließt mit dem Gelände“, erzählte die US-Skirennläu­ferin, die bei der WM in A˚re drei Goldmedail­len gewinnen könnte.

Auf der einen Seite sei Skifahren ein wirklich kraftvolle­r, aggressive­r Sport, aber es könne auch wirklich wunderschö­n sein, erklärte die Super-G-Weltmeiste­rin und blickte zum Ballett. „Etwas das man sieht, wenn man Misty Copeland tanzen und springen sieht. Das ist etwas, das ich im Sport gesehen habe“, sagte Shiffrin in A˚re bei einem Termin mit ausgewählt­en internatio­nalen Medien.

Die 23-Jährige bezeichnet­e sich als introverti­erte Persönlich­keit, die über den Sport Selbstvert­rauen und Ausgeglich­enheit bekommen habe. „Dieses Jahr war ein Wendepunkt für mich. Ich habe mich daran gewöhnt, dass die Erwartunge­n der Leute mit meinen Erfolgen wachsen, auch meine eigenen.“Sie lasse aber nicht mehr alles in ihren Kopf und fühle sich mental daher stärker.

Aussagen wie von Lindsey Vonn, Shiffrin könnte das neue Gesicht des Skisports sein, würden ihr schmeichel­n. „Es bedeutet, dass ich etwas richtig gemacht habe in meiner Karriere, aber mehr auch nicht. Ich fühle mich nicht wie das Gesicht des Skisports.“

Vorgemacht hatte Vonn den Rennläufer­innen auch, wie der Sport abseits der Pisten promotet werden kann. „Ich denke, die Show im Sport ist wichtig, der eine kann das mehr als der andere. Ich würde gerne glauben, dass es genug ist, eine freundlich­e Person zu sein und Erfolg im Sport zu haben, um ihn zu promoten. Aber das ist es nicht“, sagte Shiffrin. „Mein großes Ziel ist es nicht, dramatisch zu sein, ich will am Start bereit sein zu gewinnen. Aber vielleicht werde ich auch so eine Persönlich­keit, die die Leute sehen wollen.“(red.)

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