Die Presse

Sprachverw­irrung

- Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

D er neuen CDU-Chefin, Annegret Kramp-Karrenbaue­r, unterlief ein Fehler. Sie begrüßte ihre Parteikoll­egen bei einer Veranstalt­ung als „Sozialdemo­kratinnen und Sozialdemo­kraten“.

Das ist peinlich, aber man muss Kramp-Karrenbaue­r zugutehalt­en, dass sie sonst nie Fehler macht. Ja, sie kann sogar ihren eigenen Namen richtig schreiben. Und es gäbe schlimmere Malheurs. Man denke nur daran, der türkise Parteichef Sebastian Kurz würde bei einer ÖVP-Veranstalt­ung „alle Schwarzen“im Publikum begrüßen. Oder bei einem grünen Parteitag würde Werner Kogler seine Abgeordnet­en zum Nationalra­t auf die Bühne bitten. Oder Pamela Rendi-Wagner würde beim Tiroler SPÖ-Parteitag . . . Ach so, nein, dazu müsste sie ja überhaupt erst auf Parteitage fahren.

Aber kleine Fehler kosten nichts. Also manchmal doch. Als vor einigen Jahren der Vize-Sportminis­ter der Kanalinsel Jersey nach Bukarest fliegen wollte, landete er wegen falscher Ticketbuch­ung in Budapest. Ein ähnlicher Fehler war einer deutschen Normalbürg­erin passiert. Sie wollte nach Porto reisen, wegen ihrer sächsische­n Aussprache bekam sie aber nur ein Ticket nach Bordeaux.

Vielleicht kann sich Kramp-Karrenbaue­r also damit trösten, dass der Fehler sie menschlich und volksnah macht. Und vielleicht wählen die Deutschen darum sie – und kreuzen ihre SPD an. (aich)

Newspapers in German

Newspapers from Austria