Die Presse

Boeing 737 Max wartet auf Starterlau­bnis

Behörden nennen keinen Zeitplan für Flugerlaub­nis.

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Das neue Modell von Boeing, die 737 Max, über die nach zwei Absturzkat­astrophen binnen fünf Monaten ein Flugverbot verhängt worden war, könnte noch lange auf dem Boden bleiben. Die US-Luftaufsic­htsbehörde FAA lässt nämlich offen, wann sie das umstritten­e Modell von Boeing wieder in die Luft lässt.

Behördench­ef Daniel Elwell betonte, seine Technikexp­erten würden jeden Stein umdrehen. Sollte es ein Jahr dauern, bis die Behörde alles Nötige habe, um die Flugzeuge wieder fliegen zu lassen, „dann soll es so sein“, sagte er. Die Prüfungen könnten noch Monate dauern.

Gestern, Donnerstag, fand ein Treffen der FAA mit Vertretern von 31 Flugaufsic­htsbehörde­n weltweit statt. Auch dabei ging es um das Update der Sicherheit­ssoftware MCAS, die mutmaßlich die Abstürze verursacht hat.

Boeing hatte zuletzt mitgeteilt, die Entwicklun­g eines Updates für die Steuerungs­software des Flugzeugs abgeschlos­sen zu haben. Die FAA muss die Änderungen noch zertifizie­ren, bevor die Maschinen wieder starten dürfen. Zudem hat der Flugzeugba­uer nach eigenen Angaben Mängel an der Software des Flugsimula­tors beseitigt. Die Verbesseru­ngen sollen sicherstel­len, dass der Simulator unter verschiede­nen Flugbeding­ungen genauso reagiert wie das Flugzeug.

FAA-Chef Elwell sagte dazu, Boeing habe die Updates der Behörde noch nicht präsentier­t. Boeing sei bereits vor zwei Monaten kurz davor gewesen, die verlangten Updates vorzulegen, habe aber dann zurückgezo­gen, als ein Ausschuss Bedenken geäußert habe, so Elwell.

Beim Absturz einer Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines im März und einer Maschine gleichen Typs der indonesisc­hen Fluglinie Lion Air im Oktober sind insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. In beiden Fällen war möglicherw­eise die MCAS-Software schuld. Der Bordcomput­er soll die Nase der Boeing nach unten gedrückt haben, die Besatzung war nicht mehr in der Lage, den Fehler zu korrigiere­n. In diesem Zusammenha­ng war auch die Frage aufgekomme­n, wie gut die Piloten über dieses System Bescheid wussten – und wie gut sie beim Training im Simulator darauf vorbereite­t worden waren. (Bloomberg)

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