Dieselskandal: Bosch zahlt 90 Mio. Euro
Dieselskandal. Der Autozulieferer hat laut Staatsanwaltschaft die Motorsteuerung an VW geliefert.
Nach den Autoherstellern VW, Audi und Porsche muss auch der Autozulieferer Bosch ein hohes Bußgeld im Dieselskandal zahlen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart verhängte ein Bußgeld von 90 Millionen Euro wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht. Bosch will das Urteil akzeptieren.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat dem deutschen Autozulieferer Bosch ein Bußgeld von 90 Mio. Euro umgehängt. Bosch ist in den VW-Dieselskandal verstrickt, weil der Zulieferer die entsprechende Motorsteuerung geliefert hat, mit deren Software Volkswagen Diesel manipulierte. Das führte laut Staatsanwaltschaft dazu, dass die jeweiligen Fahrzeuge mehr Stickoxide ausstießen als zulässig. Die Stuttgarter Ermittler gehen aber davon aus, dass die Initiative für Integration und Ausgestaltung jeweils von Mitarbeitern der Autohersteller ausging. Das könnte bei möglichen Schadenersatzforderungen gegen Bosch eine wichtige Rolle spielen.
Das Bußgeld fällt mit 90 Mio. Euro deutlich niedriger aus als etwa bei Volkswagen und den Töchtern Audi und Porsche, die zusammen Summen von mehr als zwei Mrd. Euro zahlen mussten. Bei Bosch setzt sich die Zahlung zusammen aus der Ordnungswidrigkeit (zwei Mio. Euro) und einer Gewinnabschöpfung (88 Mio. Euro). Vor allem Letztere fiel bei den Autobauern höher aus, weil sich mit Autos mehr verdienen lässt als mit Teilen für den Motor.
Verfahren auch gegen Daimler
Laut Staatsanwaltschaft hat Bosch von 2008 an 17 Millionen Motorsteuergeräte an Hersteller im Inund Ausland geliefert. Nur teilweise hätten die aber unzulässige Softwarestrategien enthalten. Um welche Hersteller es dabei geht, ließ die Staatsanwaltschaft offen. Auch gegen Daimler läuft derzeit ein Bußgeldverfahren.
Die Ermittler haben den Angaben zufolge auch die Ergebnisse anderer Staatsanwaltschaften einfließen lassen. Bei der Geldstrafe wurde außerdem berücksichtigt, dass die Verantwortlichen seit Oktober mit den Ermittlern zusammenarbeiten. (APA/DPA)