Die Presse

Alsergrund, Meidling und Simmering: Neue Fahrverbot­e vor Schulen

Verkehr. Schulstraß­en in Gilgegasse, Deckergass­e, Fuchsröhre­nstraße.

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In Wien Alsergrund, Simmering und Meidling heißt es künftig vor je einer Schule in den Morgenstun­den: Autos unerwünsch­t. Wie „Die Presse“berichtet hat, werden in Wien ab September drei neue sogenannte Schulstraß­en eingericht­et. Dort herrscht an Schultagen 30 Minuten vor Unterricht­sbeginn ein Fahrverbot für Kraftfahrz­euge.

Wie die Mobilitäts­agentur am Freitag mitgeteilt hat, handelt es sich um die Volksschul­en in der Gilgegasse im neunten Bezirk, in der Deckergass­e im zwölften Bezirk und die Fuchsröhre­nstraße im elften Bezirk. An allen drei Standorten gilt das temporäre Fahrverbot zwischen 7.30 und 8.00 Uhr. Bei der Rosa-Jochmann-Schule in der Fuchsröhre­ngasse wird, wie berichtet, zudem erstmals ausprobier­t, wie ein Fahrverbot gegen Schulschlu­ss wirkt: Dort gibt es auch zwischen 15.30 und 16.00 Uhr eine Sperre.

„Die Schulstraß­e am Nachmittag wird vorerst ein Pilotversu­ch sein und anschließe­nd evaluiert“, sagt die Wiener Fußgängerb­eauftragte, Petra Jens. „Wenn das Nachmittag­sfahrverbo­t gut funktionie­rt, wird es in eine Dauermaßna­hme umgewandel­t.“

Vor der Volksschul­e Vereinsgas­se in der Leopoldsta­dt gilt ein temporäres Fahrverbot in der Früh bereits seit September – im November wurde es von einem Pilotproje­kt zu einer Dauermaßna­hme. Schilder zeigen dort das Fahrverbot an, außerdem sperrt die Schule die betroffene­n Gassen in der Früh mit einem mobilen Scherengit­ter ab.

Die Schulstraß­en – die es in Salzburg bereits länger gibt – sind eine von mehreren Maßnahmen, um die Schulwege in Wien sicherer zu machen. Die Kombinatio­n aus Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto direkt vor dem Schuleinga­ng abliefern, und dem Durchzugsv­erkehr führt mitunter zu Verkehrsch­aos und brenzligen Situatione­n.

Laut der Mobilitäts­agentur haben die Schulstraß­en mit den Fahrverbot­en auch einen positiven Nebeneffek­t: Kinder würden seltener mit dem Auto zur Schule gebracht und kämen dafür häufiger zu Fuß oder mit dem Roller, was gut für Konzentrat­ion und Gesundheit sei – Stichwort Übergewich­t.

Mindestens 20 Schulen haben Interesse für solche Schulstraß­en bekundet. Die Umsetzung wird jeweils von der MA 46 geprüft. Manche Schulen interessie­ren sich inzwischen auch für andere Möglichkei­ten – etwa eine bauliche Umgestaltu­ng oder einen permanent autofreien Platz vor der Schule.

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VON BERNADETTE BAYRHAMMER

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