Pro Nacht hinterlässt ein Urlauber bis zu zwei Kilo Müll
Projekt zur Reduktion von Lebensmittelabfällen.
Touristen verursachen rund 14 Prozent des weltweiten Siedlungsabfallaufkommens. Um diesen Herausforderungen optimal begegnen zu können, wurde 2016 das Projekt „Urban Waste“gegründet. 27 Partner aus zwölf europäischen Ländern entwickeln maßgeschneiderte Strategien für ausgewählte Tourismusdestinationen. Mit dabei sind auch Gudrun Obersteiner und ihr Team vom Institut für Abfallwirtschaft von der Boku Wien. Die Gruppe hat den Einfluss des Tourismus auf das Abfallaufkommen in elf Urlaubsorten untersucht. Mittels statistischer Analyse ermittelten die Wiener Forscher die Menge an Müll, die Gäste pro Übernachtung hinterlassen. Bei Touristen auf Teneriffa liegt diese etwa bei rund 1,6 bis 2,1 Kilogramm.
Lebensmittelabfälle sind ein Hauptgrund für negative Auswirkungen auf den Treibhauseffekt. Darum wurde der Schwerpunkt bei den Optimierungsmaßnahmen auf die Vermeidung dieser sowie auf ihre getrennte Sammlung und Nachbehandlung gelegt. Messbare Reduktion von Treibhausgasemissionen brachte zum Beispiel die Einführung von Doggy Bags, die in der Gastronomie für das Einpacken von nicht verzehrten Speisen angeboten werden.
In teilnehmenden Restaurants u. a. auf Teneriffa, in Lissabon, Kopenhagen und Nikosia konnten im Projektzeitraum allein durch das Aufzeichnen der anfallenden Lebensmittelabfälle und das daraus resultierende Bewusstmachen der Mengen insgesamt 181 Tonnen Co2-Äquivalente eingespart werden. Das entspricht umgerechnet 1,4 Millionen gefahrener Pkw-Kilometer bzw. den jährlichen Treibhausgasemissionen von 20 Österreichern. Insgesamt wurden 22 Maßnahmen getestet. (cog)