Wie sich der Onlinehandel ausbreitet
Trend. Der Einkauf im Internet gewinnt weiter an Popularität. Der neue deutsche „Online-Monitor“zeigt, wie die Tendenz in welchen Branchen aussieht.
Der Trend, sich für die Einkäufe nicht mehr in die Geschäfte zu begeben, sondern sie bequem von zu Hause aus via Internet zu tätigen, hielt auch im Vorjahr an. Was die Versandhäuser freut, ist für den stationären Handel umgekehrt eine zunehmende Bedrohung.
Dabei sieht es je nach Branche natürlich unterschiedlich aus. Welche Tendenz sich in den unterschiedlichen Sektoren abspielt, hat nun ein weiteres Mal der deutsche Handelsverband (HDE) in seinem „Online-Monitor 2019“eruiert.
Wenig überraschend wandern die Käufer vor allem im Modehandel, im Elektronikhandel und bei Einrichtungshäusern von der Straße ab und bestellen die Waren aus dem Internet. „In den Branchen Fashion, Consumer Electronics und Wohnen kannibalisiert der Onlinehandel zunehmend den stationären Handel offline“, schreiben die Studienautoren.
Im Fall der Mode etwa gaben die Deutschen im vergangenen Jahr im Internet rund 13,2 Milliarden Euro für Hosen, Hemden oder Schuhe aus. Das ist eine Steigerung um eine Milliarde Euro gegenüber dem Jahr davor. Bezeichnend ist, dass dem stationären Handel fast genau dieselbe Summe, 1,1 Mrd. Euro, entging, was bei ihm einen Umsatzrückgang von 3,1 Prozent bedeutet.
Noch schlimmer war die Situation im stationären Elektrohandel – wo die Umsätze sogar um 4,3 Prozent zurückgingen.
Nach Umsatz gerechnet werden inzwischen laut HDE fast ein Drittel der Einkäufe von Elektrogeräten (31 Prozent) und mehr als ein Viertel aller Modeeinkäufe (27,7 Prozent) online erledigt – mit steigender Tendenz.
Der Onlinehandel arbeitet sich auch in weitere Branchen vor. Die stationären Wohn- und Einrichtungshäuser etwa mussten 2018 Umsatzeinbußen von 1,4 Milliarden Euro bzw. 4,3 Prozent beklagen, während das Geschäft online um zehn Prozent mehr Umsatz generierte. Vermehrt in den Blick der Onlinebesteller kommt auch die Branche der Heimwerker.
Die Tendenz zeigt, dass 2018 bei der Generation 60+ um elf Prozent mehr online kauften als 2017. Allgemein zeigt die Statistik: Nachdem 2012 noch gut jeder zweite Konsument sagte, er kaufe „nicht gern im Internet ein“, bevorzugen heute nur 23 Prozent auf jeden Fall klassische Geschäfte. (ag./red.)