Cannes: Erstmals gewann Film aus Südkorea
Der österreichische Beitrag „Little Joe“erhielt einen Schauspielpreis.
Emily Beecham, die Hauptdarstellerin des Films „Little Joe“der Österreicherin Jessica Hausner, ist in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet worden. Der wichtigste Preis, die Goldene Palme, ging zum ersten Mal an einen Film aus Südkorea – den gesellschaftskritischen Thriller „Parasite“von Bong Joon-ho. Darin bekommt ein junger Mann aus armen Verhältnissen einen Job in einem reichen Haus – und beseitigt mit gemeinsam mit seiner Familie nach und nach die Hausangestellten. Die zweitwichtigste Auszeichnung, der Große Preis der Jury, ging an das märchenhafte, in Westafrika spielende Liebesdrama „Atlantics“der Regisseurin Mati Diop, einer Französin mit senegalesischem Hintergrund.
Bester Schauspieler wurde der 58-jährige Spanier Antonio Banderas, er spielt in Pedro Almodovars´ neuem Film „Dolor y Gloria“einen schwulen Regisseur, der auf sein Leben zurückblickt. Den Regiepreis erhielten die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne – für ihr Drama „Le jeune Ahmed“über einen jungen radikalisierten Muslim. Als bestes Drehbuch wurde jenes zum lesbischen Liebesdrama „Portrait of a Lady on Fire“geehrt. Der Preis der Jury ging zu gleichen Teilen an das französische Sozialdrama „Les Miserables“´ und an die brasilianische Gesellschaftssatire „Bacurau“der Brasilianer Kleber Mendonca¸ Filho und Juliano Dornelles.
Terrence Malick fiel mit seinem Film „A Hidden Life“über den hingerichteten österreichischen Wehrmachtsverweigerer Franz Jägerstätter in Cannes durch, erhielt aber zumindest den Ökumenischen Filmpreis, der von den kirchlichen Filmorganisationen vergeben wird. (APA/sim)