Die Presse

British Airways stellt Flüge nach Kairo ein

Fluggesell­schaft spricht von „Sicherheit­sgründen“.

- Von unserem Korrespond­enten KARIM EL-GAWHARY

Es war eine im internatio­nalen Luftverkeh­r sehr ungewöhnli­che Entscheidu­ng: Die Fluggesell­schaft British Airways checkte am Samstagabe­nd zwar die ersten Fluggäste für die Reise vom Londoner Flughafen Heathrow nach Kairo noch ein, vor dem Boarding stornierte sie dann aber den Flug. Es folgte eine Erklärung, laut der die Fluggesell­schaft aus nicht genannten Sicherheit­sgründen alle ihre Flüge in die ägyptische Hauptstadt für eine Woche einstellt.

Wenige Minuten später stornierte auch die deutsche Lufthansa ihre Flüge von Frankfurt und München nach Kairo. Anders als British Airways nahm Lufthansa den Flugverkeh­r aber am Sonntag wieder auf. Zu den Hintergrün­den der Sicherheit­sbedenken äußerten sich beide nicht.

Verwunderu­ng in Ägypten

Die ägyptische Seite gab sich überrascht von der Entscheidu­ng. Ahmed Fawzi, Vorsitzend­er der Kairoer Flughafeng­esellschaf­t, erklärte, dass der Flughafen Kairo vor der Einstellun­g der Flüge nicht über Sicherheit­sbedenken von British Airways informiert worden sei. Erst vergangene Woche habe ein britisches Inspektion­steam die Sicherheit­slage am Kairoer Flughafen überprüft und die Ergebnisse seien positiv ausgefalle­n, berichtet die ägyptische Zeitung Al-Ahram.

Andere internatio­nale Fluggesell­schaften setzte ihren Luftverkeh­r nach Kairo wie gewohnt fort. Die Flüge anderer britischer Gesellscha­ften zu anderen Destinatio­nen in Ägypten sind ebenfalls nicht betroffen. Sollte es eine generelle Bedrohung für Flüge nach Kairo geben, erklärt sich auch nicht, warum British Airways seine Passagiere auf die ägyptische Egypt Air umgebucht hat.

Abseits der sicheren Route von Europa nach Ägypten kämpfen Fluggesell­schaften immer mehr mit den Konflikten in der Region, die zu mehreren No-Fly-Zonen geführt haben. Neuestes Beispiel ist die Eskalation zwischen den USA und Großbritan­nien auf der einen und dem Iran auf der anderen Seite: Nun muss auch die Meerenge von Hormuz umflogen werden.

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