Die Presse

Steirische ams nun doch an Osram interessie­rt

Akquisitio­n. Der Chipherste­ller prüft einen neuen Anlauf zur Übernahme. Das zweite Quartal lief über Erwarten stark.

-

Der in der Schweiz börsenotie­rte steirische Sensorund Chipherste­ller ams AG lässt hinsichtli­ch einer Übernahme des Münchner Beleuchtun­gsherstell­ers Osram nicht locker. Eine Woche nach seinem Rückzieher erwägt ams mit Sitz in Premstätte­n bei Graz nun doch wieder eine Übernahme, wie ams am Dienstag bei der Vorlage seiner Quartalsza­hlen mitteilte.

Nicht namentlich genannte „finanziell­e Partner“hätten dem Unternehme­n bestätigt, „dass ams eine umsichtig strukturie­rte Finanzieru­ngszusage für eine derartige potenziell­e Transaktio­n arrangiere­n kann“. Osram hatte zuvor Zweifel geäußert, ob sich die steirische­n Elektronik­spezialist­en die bis zu 4,2 Mrd. Euro schwere Übernahme überhaupt leisten könnten. Ein Sprecher wollte sich zu dem möglichen neuen Anlauf nicht äußern.

Beide Unternehme­n beliefern die Automobili­ndustrie mit halbleiter­gestützten Produkten. ams hatte bereits vor einer Woche Interesse an einem Kauf von Osram angemeldet und einen Preis von 38,50 Euro je Aktie genannt – 3,50 Euro mehr, als die US-Finanzinve­storen Bain und Carlyle bieten, deren Offert seit Montag läuft. Doch wenige Stunden nachdem der Münchner Konzern das mögliche Gegengebot öffentlich gemacht hatte, hat ams abgewinkt.

Osram-Papiere kletterten gestern um drei Prozent, lagen aber mit 33,91 Euro noch unter dem Bain/Carlyle-Offert. Die Hoffnung der Anleger auf ein zweites, höheres Angebot aus Österreich könnte den Plan von Bain und Carlyle torpediere­n, bis 5. September mindestens 70 Prozent der Osram-Aktien einzusamme­ln. Gelingt das nicht, ist die Übernahme geplatzt.

Die steirische ams ist an der Börse 3,4 Mrd. Euro wert, etwas mehr als Osram mit 3,2 Mrd. Euro. Am Dienstagfr­üh stieg die Aktie um neun Prozent. Operativ lief es bei den Steirern im zweiten Quartal weit besser als erwartet, auch für das dritte Quartal gab das Unternehme­n einen positivere­n Ausblick als von Analysten erwartet.

Im zweiten Quartal sei der Gruppenums­atz im Vergleich zum Vorjahresq­uartal um 72 Prozent auf 415,2 Mio. Dollar gestiegen, teilte ams mit. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) war positiv und betrug 50 Mio. Dollar nach einem Verlust von 46,4 Mio. Dollar im Vorjahresz­eitraum. Das bereinigte Nettoergeb­nis drehte auf plus 25,1 Mio. Dollar nach einem Verlust von 99 Mio. Dollar. (APA/est)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria