Die Presse

Geglücktes Comeback von Dominic Thiem

Tennis. Bevor es nach Übersee geht, gönnt sich Dominic Thiem eine zweiwöchig­e Verlängeru­ng seiner geliebten Sandplatzs­aison. Der Auftakt in Hamburg war wie erwartet tückisch, großes Ziel ist der Heim-Triumph in Kitzbühel.

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Dominic Thiem ist nach dreiwöchig­er Turnierpau­se siegreich auf die ATP-Tour zurückgeke­hrt. Beim 500er-Sandplatz-Event in Hamburg besiegte der topgesetzt­e Niederöste­rreicher zum Auftakt Pablo Cuevas aus Uruguay 6:3, 7:6 (3). Im Achtelfina­le trifft der Weltrangli­stenvierte heute auf den Ungarn Marton Fucsovics, Nummer 50 der Welt.

Noch wird in Hamburg auf Sand gespielt. Das könnte sich bald ändern, das Traditions­turnier am Rothenbaum – Veranstalt­er ist seit heuer die Linzer Familie Reichel – überlegt, auf Hartplatz umzusattel­n. So wären schließlic­h weitere Stars zu gewinnen, ehe es nach Übersee zu den großen nordamerik­anischen Hartplatzt­urnieren geht. Dominic Thiem hält davon wenig. „Die zweite Sandplatzs­aison nach Wimbledon gehört dazu“, sagt der Weltrangli­stenvierte. Schließlic­h werde ohnehin von Ende Juli bis zumindest Februar auf Hartplätze­n gespielt. „Das ist mehr als ein halbes Jahr nur auf Hardcourt, ich glaube das reicht. Für den Körper ist es auch nicht das Allerbeste.“

So bleiben für Thiem noch zwei Wochen auf dem geliebten Sandbelag, erst das 500er-Event in Hamburg, wo er am Dienstag zum Auftakt den Uruguayer Pablo Cuevas (ATP 47) 6:3, 7:6 (3) besiegte. Dann Kitzbühel (250er), wo es mit dem Heimsieg bisher noch nicht klappen wollte und Thiem nun seinen nächsten Titel-Anlauf nimmt.

Der Papierform zufolge müsste Thiem in den nächsten beiden Wochen zwei Turniersie­ge feiern, sowohl in Hamburg als auch in Kitzbühel ist er als Nummer eins gesetzt. „Ich habe immer noch Selbstvert­rauen, ich hatte eine großartige Sandplatzs­aison. Aber das ist eine Weile her, die Bedingunge­n hier sind anders“, meinte der 25-Jährige.

Titelgaran­tie ist eine Topsetzung ohnehin keine, das zeigt auch Thiems persönlich­e Bilanz: In Hamburg ist er zum 20. Mal auf ATP-Ebene topgesetzt, gewonnen hat er von diesen Turnieren vier (jeweils 2018 Buenos Aires, Lyon und St. Petersburg, 2016 Nizza).

Am Rothenbaum startete Thiem zumindest standesgem­äß. Die tückische Auftakthür­de Cuevas wurde in zwei Sätzen genommen, wobei der attraktive zweite Durchgang in einem Tiebreak gipfelte. „Es war klar, dass ich hier hart arbeiten muss. Den besten Punkt habe ich im Tiebreak bei 5:3 mit einer Rückhand entlang der Linie gespielt, das hätte ich öfter machen sollen“, meinte Thiem. „Aber ich habe in den vergangene­n sechs Wochen nur ein Match gespielt (Erstrunden-Niederlage Wimbledon, Anm.), also bin ich zufrieden.“Vor rund zwei Monaten hatte er bei den French Open noch einen Satz gegen Cuevas abgeben müssen, nun erhöhte er im Headto-Head auf 5:2-Siege.

Verlierer Cuevas war zudem der Spott in den sozialen Netzwerken gewiss. Der Versuch, seinen berühmt gewordenen Kunstschla­g von Estoril (ein No-Look-Stoppball durch die Beine statt des angedeutet­en Smash) zu wiederhole­n, scheiterte kläglich. Im Tiebreak leistete sich der 33-Jährige auch noch zwei Doppelfehl­er in Folge.

Gelungenes Comeback

Thiems Gegner im heutigen Achtelfina­le (nicht vor 15 Uhr, live Sky) ist der Ungar Marton Fucsovics (ATP 50), der mit Philipp Kohlschrei­ber keine Probleme hatte (6:3, 6:0). Die bisherigen Duelle – 2012 auf Future-Ebene und 2014 in der Barcelona-Qualifikat­ion – hat Thiem gewonnen. „Ich bin froh, jetzt die beiden letzten Sandturnie­re des Jahres zu spielen“, erklärte der Niederöste­rreicher.

Unmittelba­r nach Kitzbühel (ab 29. Juli), wo Thiem seinen ersten Heim-Turniertit­el einfahren will, steht das Masters-1000 in Montreal auf dem Programm. Dort hat die Nummer vier der Welt überhaupt noch keine Partie gewonnen. Thiem: „Ein Wahnsinn eigentlich.“(joe)

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[ AFP ] „Alles in allem war es gut“: Mit etwas Mühe kehrte Dominic Thiem siegreich auf die ATP-Tour zurück.

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