Die Presse

Frankreich­s Traum besteht Hochgebirg­sprüfung

Tour. Julian Alaphilipp­e verteidigt­e auf der Königsetap­pe das Gelbe Trikot, erster Verfolger ist nach der 19. Etappe Ineos-Jungstar Egan Bernal. Den Tagessieg sicherte sich hingegen dessen kolumbiani­scher Landsmann Nairo Quintana.

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Frankreich­s Traum vom ersten Heimsieg bei der Tour de France seit 1985 ist seiner Erfüllung wieder ein Stück näher gekommen. Obwohl kein Spezialist für das Hochgebirg­e, verteidigt­e Julian Alaphilipp­e auf der Königsetap­pe am Donnerstag das Gelbe Trikot erneut und geht heute (13.35 Uhr, live, Eurosport) zum 14. Mal als Gesamtführ­ender an den Start. Auf dem Weg nach Tignes wartet mit dem Col d’Iseran (2770 Meter) das Dach der diesjährig­en Tour.

Auf dem 208 Kilometer langen 18. Teilstück von Embrun nach Valloire ging es über Col de Vars (2109 m), Col d’Izoard (2360 m) und Col du Galibier (2642 m) – der Hitze entkam das Peloton nur bedingt: Selbst in dieser Höhe kletterte das Thermomete­r auf fast 20 Grad Celsius. Vielleicht ließen die Angriffe auf Alaphilipp­e deshalb auf sich warten, erst kurz vor dem letzten Gipfel zog Ineos-Jungstar Egan Bernal das Tempo an. Im Gegensatz zur späteren Attacke von Titelverte­idiger Geraint Thomas war jene des Kolumbiane­rs erfolgreic­h. Mit einer couragiert­en Abfahrt hielt Alaphilipp­e dagegen und bewahrte sich dadurch einen Vorsprung von 1:30 Minuten auf Bernal, der in der Gesamtwert­ung nun sein erster Verfolger ist.

Die Gunst der Stunde nutzte Bernals Landsmann Nairo Quintana und krönte sein Solo nach 5:34:15-Stunden mit dem Tagessieg. Nicht mehr an den Start gegangen waren Lukas Pöstlberge­r, der als Sprinter ob der ausstehend­en Bergetappe­n freiwillig ausstieg, sowie Tony Martin (GER) und Luke Rowe (GBR), die von den Rennkommis­sären wegen unsportlic­hen Verhaltens am Mittwoch ausgeschlo­ssen worden waren.

Kein Tour-Start in Salzburg

Das Interesse des Salzburger Sportlande­srats Stefan Schnöll (ÖVP) an der Ausrichtun­g des Tour-deFrance-Starts 2025 sorgt bei Bürgermeis­ter Harald Preuner (ebenfalls ÖVP) für wenig Begeisteru­ng. Er wolle seinem Parteifreu­nd Schnöll zwar nicht in die Parade fahren, sagt Preuner etwa gegenüber dem ORF Salzburg, aber im Sommer sei es eben heiß, und da werde viel diskutiert. Aus Sicht des Bürgermeis­ters sprechen nicht nur die hohen Kosten gegen einen Start in Salzburg. Kopenhagen, wo im Jahr 2021 der Start der Tour de France stattfinde­n wird, kostet das Event kolportier­te 20 Millionen Euro. Und auch der hohe Werbewert der Aktion sei derzeit nicht erwünscht, betonte Preuner. (swi)

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[ AFP] Gregor Mühlberger gab zwischendu­rch den Tempomache­r für Julian Alaphilipp­e.

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