Die Presse

Hoher Verlust für Tesla

Die Tesla-Aktie gab deutlich nach, als hohe Kosten auf das Quartalser­gebnis drückten. Auch der Umsatz enttäuscht­e.

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Hohe Kosten für die Produktion und die Auslieferu­ng des Hoffnungst­rägers Model 3 haben den US-Elektroaut­obauer Tesla im zweiten Quartal überrasche­nd tief in die roten Zahlen gebracht. 408,3 Millionen Dollar (365,43 Mio. Euro) machte der Verlust aus, teilte die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk am Mittwoch nach USBörsensc­hluss mit. Im Vorjahresz­eitraum waren es 717,5 Millionen gewesen.

Die Erwartunge­n der WallStreet-Analysten wurden damit weit verfehlt, zumal Optimisten sogar schon auf einen Gewinn gehofft hatten. Entspreche­nd schlecht kam der Geschäftsb­ericht bei den Anlegern an: Die Aktie stürzte nachbörsli­ch um mehr als zehn Prozent ab. Seit Jahresbegi­nn ist der Kurs bereits um über 20 Prozent gefallen, obwohl es zuletzt – im Juni und in den ersten Juliwochen – eine Weile wieder bergauf gegangen war.

Tesla hatte die Börse zwar auf rote Zahlen eingestell­t, doch mit so viel Verlust war nicht gerechnet worden. Auch der Umsatz konnte die Prognosen der Analysten nicht erfüllen – trotz eines starken Anstiegs um fast 60 Prozent im Jahresverg­leich auf 6,4 Milliarden Dollar. Das Unternehme­n kurbelt sein Geschäft mit dem ersten günstigere­n E-Auto Model 3 seit einiger Zeit massiv an, was jedoch viel Geld kostet.

Das Auslieferu­ngsziel von 360.000 bis 400.000 Fahrzeugen im Gesamtjahr 2019 bestätigte Tesla, obwohl dies trotz eines Rekordwert­s im zweiten Quartal sehr ambitionie­rt erscheint. „Wir arbeiten daran, unsere Auslieferu­ngen zu erhöhen“, schrieb Firmenchef Musk in einem Brief an die Aktionäre.

In den ersten sechs Monaten hat Tesla lediglich knapp 160.000 Fahrzeuge an die Kundschaft gebracht, vor allem zu Jahresbegi­nn gab es große logistisch­e Schwierigk­eiten. Die US-Investment­bank Goldman Sachs bleibt bei ihrer Verkaufsem­pfehlung für Tesla und einem Kursziel von 158 US-Dollar. Zuletzt kostete die Aktie 240 Dollar. Die verfehlten Erwartunge­n an die Bruttomarg­en dürften den Kurs belasten, hieß es. Auch das Analysehau­s RBC bleibt bei der schlechten Bewertung „Underperfo­rm“und einem Kursziel von 190 Dollar. An den Zahlen des Elektroaut­oherstelle­rs gebe es nicht allzu viel Gutes, meinten die Analysten. Der Absatz gehe zulasten der Margen, und der Verlust sei größer als erwartet ausgefalle­n. (ag./red.)

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[ AFP]

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