Foto mit Identitären-Pullover
FPÖ. Ein drei Jahre altes Bild eines Funktionärs wird publik: Der Steirer sympathisierte mit den Identitären.
Wie viele Berührungspunkte zwischen der rechtsextremen Identitären Bewegung und der FPÖ gibt es tatsächlich? Diese Frage steht seit Jahresbeginn im Fokus, die türkis-blaue Regierung schlitterte deswegen in eine ihrer ersten Krisen. Nun sieht sich Franz Schantl, Parteiobmann einer kleinen FPÖ-Ortsgruppe im steirischen St. Stefan im Rosental, mit älteren Fotos konfrontiert. Ein Bild, das er selbst auf Facebook gepostet (und später gelöscht) hat, zeigt ihn mit einem Pullover der Identitären. Darunter schrieb er „Fasching 2016“. Auch andere Berührungspunkte sind bekannt.
Zur „Kleinen Zeitung“sagte Schantl: „Ich war nie Mitglied der Identitären. Heute distanziere ich mich in allen Belangen von ihnen.“Vor einigen Jahren „war das ja damals nicht so mit den Identitären und den ganzen Aktionen“. Die FPÖ Steiermark wollte auf Anfrage der „Presse“die Fotos nicht kommentieren und verwies auf den FPÖ-Bezirksparteiobmann und Nationalratsabgeordneten Walter Rauch. „Schantl ist seit 2018 Ortsparteiobmann und war nie Mitglied der Identitären“, sagt Rauch. „Schantl distanziert sich klipp und klar von diesem ideologischen Gedankengut.“Vor einigen Jahren seien die Einträge schon gelöscht worden. Bei der Demonstration in Spielfeld im Jahre 2015, an der Schantl und Mitglieder der Identitären teilnahmen, seien auch viele andere Bürger anwesend gewesen. Bei dem genannten Bild würde es sich ohnehin um ein Faschingsfoto handeln. „Es wird also keine politischen Konsequenzen geben.“
Die Causa wurde publik, weil sich die SPÖ am Freitag kritisch zu Wort meldete: Die Partei forderte eine klare Distanzierung von Mario Kunasek, dem steirischen Landesparteichef und ehemaligen Verteidigungsminister. (ib)