Die Presse

Das Bier in den Zeiten des Klimawande­ls

Die Trockenhei­t setzt der Sommergers­te zu.

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Wien. Der Klimawande­l wirkt sich auch auf die Bierproduk­tion aus. Vor allem durch die Trockenhei­t wird es schwierige­r, in Österreich die sogenannte Sommerbrau­gerste zu produziere­n, die als Gerstenmal­z – nach dem Wasser – quantitati­v die wichtigste Zutat für Bier ist.

Das Klima setze der Sommerbrau­gerste zu, sagt der steirische Landwirt Hannes Royer, dessen Plattform „Land schafft Leben“eine Recherche über Bier veröffentl­icht hat. Dadurch gebe es Verluste, die Gerste sei teils nicht mehr fürs Brauen geeignet. „Unsere Brauereien haben 2017 und 2018 zunehmend auf Gerste aus dem Ausland zurückgrei­fen müssen.“

Die Plattform, die zu unterschie­dlichen Lebensmitt­eln recherchie­rt, schätzt, dass aktuell nur 60 Prozent der Sommerbrau­gerste aus Österreich kommen. Ein Problem: In manchen der Länder, aus denen importiert wird – etwa in Osteuropa und Skandinavi­en –, wird Glyphosat zum Ausreifen der Gerste verwendet. Ein zweites: Die heimischen Landwirte leiden. Royer plädiert daher dafür, dass auch seitens der Brauereien zunehmend auf die sogenannte Winterbrau­gerste gesetzt wird.

Frauen trinken gern Bier

Die Österreich­er sehen Bier inzwischen übrigens nicht mehr als typisches Männergetr­änk. Laut einer Market-Umfrage im Auftrag des Brauereive­rbands sind nur noch 28 Prozent dieser Meinung, 2007 waren es 74 Prozent. Vier von fünf Frauen trinken demnach gern Bier, vor allem jüngere. (beba/APA)

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