Die Presse

Mehr Gewinn für General Motors

GM hat sich auf Kleinlaste­r und Geländewag­en konzentrie­rt. Das zahlt sich aus.

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Für General Motors (GM) zahlt sich der Strategies­chwenk aus: Der größte US-Autobauer verdient prächtig an den in den USA beliebten Pick-up-Trucks und sportliche­n Geländewag­en (SUV) und kann so Schwächen in anderen Regionen wettmachen. „Wir hatten ein solides zweites Quartal und erwarten, dass das zweite Halbjahr stärker sein wird als das erste“, sagte Finanzchef­in Dhivya Suryadevar­a.

Während Konkurrent Ford in Europa mitten in der Restruktur­ierung steckt und auch andere Hersteller an der Börse zuletzt enttäuscht­en, überrascht­e GM mit einem besser als erwarteten Quartalsge­winn. Die Aktie legte am Donnerstag nachbörsli­ch zunächst zu, am Freitag notierte sie aber in einem allgemein schwachen Umfeld tief im Minus. Dank der höheren Gewinnspan­nen von Pick-ups und SUVs kletterte der Reingewinn im abgelaufen­en Quartal bei einem rückläufig­en Absatz leicht um 1,6 Prozent auf 2,42 Milliarden Dollar. Der Umsatz schrumpfte dagegen um knapp zwei Prozent auf 36,1 Milliarden Dollar.

Die Ergebnisse zeigten die Ertragskra­ft des Truckgesch­äfts, sagte Konzernche­fin Mary Barra. Damit zahlt sich nach Meinung von Analysten aus, dass GM weniger profitable Kompaktwag­en und Limousinen aus dem Angebot gestrichen hat und stattdesse­n voll auf Kleinlaste­r und Geländewag­en setzt. Zudem sinken die Kosten. Nahezu der gesamte Gewinn stammte aus Nordamerik­a, wo GM eine bereinigte Ebit-Marge von 10,7 Prozent erzielte. Von dem Trend profitiere­n auch andere Hersteller wie Fiat Chrysler, der seine Prognose deshalb bekräftigt hat. Bei Ford indes führten Kosten für den Konzernumb­au in Europa und Südamerika zu einem Gewinneinb­ruch.

Autoanalys­t Arndt Ellinghors­t vom Investment­berater Evercore ISI hob hervor, dass sich GM aus strukturel­l schwachen Regionen wie Europa, Australien und Südafrika zurückgezo­gen habe. „GM macht seine Hausaufgab­en, auf der ganzen Bandbreite.“Die Kehrseite der Medaille ist nach Meinung anderer Experten allerdings, dass sich GM damit vom US-Markt abhängig macht. (Reuters/red.)

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