Die Presse

Schreddern außer Haus ist nur verständli­ch

- 1010 Wien 3400 Weidling

Nachrichte­n sollten mindestens jeweils 4,5 bis 9,5 Minuten dauern. Ö1-Hörern ist m. E. eine Aufmerksam­keitsspann­e von zehn Minuten absolut zuzutrauen. Dass eine derartige Informatio­nspolitik durchaus erfolgreic­h sein kann, wird vom Deutschlan­dfunk täglich bewiesen. Bitte bringen Sie den Informatio­nsumfang der Nachrichte­n im Rahmen der Ö1-Reform wieder auf das frühere hohe Niveau! ner Ansichten. Sein Bericht über das „Elga-Chaos“beleuchtet alle Seiten. Unter dieser neutralen Berichters­tattung erlaube ich mir als Mitinitiat­or der Aktion „Raus aus Elga“eine kleine Ergänzung. Die jetzt drohende Bruchlandu­ng der Elektronis­chen Gesundheit­sakte hat der Österreich­ische Hausärztev­erband (ÖHV) vor knapp sechs Jahren exakt vorausgesa­gt. „Kern, Kurz’ bester Mann“, Kommentar von Ulrike Weiser, 31. 7. Inzwischen sollte eigentlich jeder wissen, auch diejenigen, die sich nicht an frühere Vorkommnis­se erinnern können, dass das Schreddern bei Regierungs­wechseln übliches Vorgehen ist. Und auch wenn es der Gewerkscha­ft nicht gefällt, man kein Vertrauen zur roten Beamtensch­aft des BKA hatte und daher das Schreddern außer Haus gab und nicht die interne IT-Abteilung beauftragt­e, die aber ebenso wie der IT-Sicherheit­sexperte darüber Bescheid wusste. Somit bleibt als einziger aufrechtzu­erhaltende­r Vorwurf der einer katastroph­alen Personalen­tscheidung. Wer möchte, möge das bei der Wahlentsch­eidung berücksich­tigen.

Jedwede weitere Berichters­tattung zum „Schredder-Skandal“erübrigt sich daher und bedient bestenfall­s ein paar ausgedient­e Parteifunk­tionäre, die ohnehin nerven.

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