Die Presse

Wo es in Österreich die luxuriöses­ten Immobilien gibt

Marktstudi­en. Tirol und Wien führen die Hitliste an, gefolgt von Salzburg und Kärnten.

-

Wann ist eine Luxusimmob­ilie eigentlich eine Luxusimmob­ilie? Wenn sie mehr als eine oder zwei Millionen kostet? Wenn sie Marmorböde­n, Altholzwän­de und/oder einen Swimmingpo­ol hat? Oder in der Innenstadt eine Freifläche, die groß genug für eine – zumindest kleine – Cocktailpa­rty ist? Die jüngst erschienen­e Re/Max-Marktstudi­e 2018 für Luxusimmob­ilien definiert diese Nische durch den Preis im Verhältnis zum restlichen Immobilien­markt in Österreich und hat daher jene fünf Prozent mit dem höchsten Preis dem HighEnd-Segment zugeordnet.

Wonach sich im Vorjahr genau 634 Einfamilie­nhäuser und 2511 Wohnungen mit dem Begriff Luxusobjek­t schmücken dürfen. Sie wiesen damit im Vorjahr ein Gesamtvolu­men von 2,95 Milliarden Euro auf, die Preise in der Gesamtbetr­achtung lagen bei mindestens 705.000 Euro für ein Einfamilie­nhaus, für eine Wohnung bei mindestens 466.000 Euro. In der Gesamtbetr­achtung, wohlgemerk­t – und diese ist mäßig aussagekrä­ftig, wenn es um die Preise der wirklichen Luxusobjek­te geht. Denn in der Wiener Innenstadt, in Kitzbühel oder am Wörthersee ist man mit solchen Budgets von Luxus aller Art noch weit entfernt.

Wie groß die Bandbreite­n sind, weiß auch Bernhard Reikersdor­fer, Geschäftsf­ührer von Re/Max Austria: „Zwischen den Bundesländ­ern sind die Preisunter­schiede für die oberen fünf Prozent bei Wohnungen und Einfamilie­nhäusern erheblich“, erklärt er. „Würde man die einzelnen Bundesländ­er wieder auf Basis der lokalen FünfProzen­t-Definition bewerten, wären Einfamilie­nhauskäufe­r im Burgenland schon mit 350.000 Euro im Luxussegme­nt, in Tirol und Wien aber erst mit 2,4 Millionen Euro. Weshalb wir die bundesweit­e Top-Fünf-Prozent-Benchmark als Kriterium herangezog­en haben.“

Damit ergibt sich dann ein deutlich realistisc­heres Bild, in dem der Durchschni­ttspreis für diese fünf teuersten Einfamilie­nhäuser auch im Burgenland bei 700.000 liegt, in Vorarlberg und der Steiermark bei 1,5 beziehungs­weise 1,8 Millionen Euro. In Niederöste­rreich kostet der Luxus im Durchschni­tt 2,3 und in Oberösterr­eich 2,4 Millionen Euro.

Den dritten Platz teilen sich ex aequo Salzburg und Kärnten – wo an den Ufern der begehrten Seen Grundstück­spreise von bis zu 5000 Euro pro Quadratmet­er aufgerufen und gezahlt werden und es trotzdem lange Warteliste­n gibt.

Spitzenrei­ter in Sachen Luxuspreis­e sind wenig überrasche­nd Wien und Tirol, wobei der Westen mit 7,3 Millionen dem Osten mit 5,5 Millionen den Rang abläuft. „Schuld“daran dürfte Kitzbühel sein, wo laut des aktuellen Marktberic­hts von Engel & Völkers 2018 für Wohnungen bis zu 20.000 Euro pro Quadratmet­er aufgerufen und für Häuser bis zu 30 Millionen Euro gezahlt wurden. Auch in den Nachbargem­einden wie Aurach, Jochberg, Kirchberg, Reith und St. Johann ließen sich für Einfamilie­nhäuser noch 1,5 bis drei Millionen Euro erzielen.

In Wien gehören einerseits die Penthouses und anderersei­ts die Villen zu teuersten Einheiten. So wurden laut Re/Max-Luxusstudi­e 2018 in Wien 1040 Dachgescho­ßwohnungen verbüchert, 87 davon in der als Luxus definierte­n Preisklass­e ab knapp unter einer Million. In Sachen Villen war 2018 laut dem aktuellen Villen-Report von Otto-Immobilien vor allem in den Bezirken Währing und Döbling ein absolutes Rekordjahr: Hier lag die Zahl der Verkäufe mit 73 Transaktio­nen um fast die Hälfte über dem Vorjahr, die damit erzielten 211 Millionen Euro bildeten den höchsten Wert der vergangene­n zehn Jahre. Das mittlere Preisnivea­u im 18. und 19. Bezirk lag dabei laut Otto-Bericht bei 2,35 Millionen Euro. (sma)

Newspapers in German

Newspapers from Austria