Die Presse

Vorsicht vor neuer Schadsoftw­are German Wiper

Eine Erpressers­oftware verbreitet sich in Deutschlan­d rasant.

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Das Phänomen Ransomware tauchte bereits vor 15 Jahren das erste Mal auf. Seitdem haben sich die Mittel und Methoden der Kriminelle­n ständig verbessert. Ein Muster ist dabei immer gleich geblieben. Schadsoftw­are wird über Phishing-Mails mit Links oder Dateianhän­gen zur Schadsoftw­are verbreitet. Der PC wird verschlüss­elt. Wer seine Daten wiederbeko­mmen möchte, muss Lösegeld in Form der Onlinewähr­ung Bitcoins bezahlen. Die Bezahlung ist nicht immer von Erfolg gekrönt, oft sind die Daten für immer verloren.

Noch perfider ist eine aktuelle Angriffsme­thode: German Wiper tarnt sich als Bewerbung einer fiktiven Lena Kretschmer. Wer ein solches E-Mail erhält, sollte es sofort löschen. Sollten dennoch die zip.-Anhänge herunterge­laden werden, ist es nach derzeitige­m Erkenntnis­stand zu spät. Mit dem Öffnen der Datei wird im Hintergrun­d die Ransomware über ein Power-Shell-Kommando ohne Wissen des Nutzers geladen und installier­t.

Der infizierte Rechner zeigt binnen weniger Minuten eine Erpressung­smeldung an. „Um ihre Dateien zu entschlüss­eln, benötigen Sie unsere Entschlüss­elungssoft­ware, diese steht zum Kauf für umgerechne­t ca. 1500 US-Dollar bereit“, lautet die Forderung. Anders als frühere Trojaner werden die Daten nicht verschlüss­elt, sondern gelöscht und mit Nullen überschrie­ben. Das Bezahlen der Forderung ist also sinnlos.

Informatio­nen zu Verdächtig­en gibt es vorerst nicht. Die Angriffe beschränke­n sich auf Deutschlan­d. Weitere Angriffe in der Schweiz oder Österreich werden befürchtet. (bagre)

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