Syrien wettert gegen Pläne für Sicherheitszone
Türkei und USA einigten sich auf Operationszentrum für Nordsyrien.
Die Worte, die am Donnerstag aus Syriens Hauptstadt, Damaskus, kamen, waren deutlich: Die Einigung zwischen den beiden „Besatzungsmächten“USA und Türkei stelle einen „eklatanten Verstoß“gegen die Souveränität und Einheit Syriens dar, hieß es aus dem syrischen Außenministerium. Die syrische Regierung rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, diese „Aggression“zu verurteilen.
Die Führung in Damaskus ist verärgert darüber, dass sich Vertreter des türkischen und des amerikanischen Militärs offenbar auf Pläne für eine „Sicherheitszone“im Norden Syriens geeinigt haben. Die Türkei und die USA gaben bekannt, zunächst ein gemeinsames Operationszentrum für die Einrichtung der Zone aufzubauen. Details dazu wurden aber vorerst nicht genannt.
Die Regierung in Ankara verlangte ursprünglich, dass eine solche Zone ausschließlich von der Türkei kontrolliert würde. Und Präsident Recep Tayyip Erdogan˘ drohte zuletzt mit einem Einmarsch in Nordsyrien, sollte diese Forderung nicht erfüllt werden.
In großen Teilen Nordsyriens wurde unter der Führung syrischer Kurden eine Selbstverwaltung eingerichtet. Das ist der Türkei ein Dorn im Auge. Dominierende Kräfte in dem Gebiet sind die Partei PYD und die sogenannten Volksverteidigungseinheiten (YPG). Beide sind Schwesterorganisationen der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei einen Untergrundkrieg kämpft. Die Türkei bezeichnet die YPG als „Terroristen“. Zugleich war die Miliz in Syrien ein wichtiger Alliierter Washingtons im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS). Die USA warnten deshalb Ankara vor einer Offensive gegen die YPG. (APA/red.)