Wien, die Stadt der Hunde
Haustiere. Immer mehr Österreicher leben mit einem Hund. Der Tourismus reagiert mit mehr Hundehotels, „Die Presse“mit Fakten zum Thema.
Hunde ziehen immer öfter in die Häuser und Wohnungen der Österreicher ein: Im ganzen Land stieg die Anzahl in den vergangenen fünf Jahren um 14 Prozent, in Wien allein um 7,9 Prozent, wie erst am Donnerstag bekannt wurde.
Stunden dauert der Kurs „Erste Hilfe am Hund“, den die Johanniter monatlich im 21. Wiener Gemeindebezirk anbieten. Die theoretische und praktische Ausbildung ist kostenpflichtig und umfasst das Erkennen von Krankheiten und Notfällen, die Erstversorgung bei Verletzungen und die Reanimation des Hundes.
Hundebadeplätze gibt es in der Stadt Wien, zumindest offiziell. Beim Ferdinand-Kaufmann-Platz neben dem Angelibad wird Hunden Naturstrand und Trainingsgerät geboten. Der Hundebadestrand Nord findet sich auf der Donauinsel. Im Bezirk Donaustadt bieten sich der Hundebadestrand Süd (Neue Donau), der Teich Hirschstetten und der Seepark zur Erfrischung an. Der 50.000 Quadratmeter große Draschepark befindet sich im Bezirk Liesing.
Hunderassen sind in Wien gelistet – mit ihnen muss der Hundehalter einen Hundeführschein absolvieren. Dazu gehören zum Beispiel Rottweiler und Bullterrier, die oft als Kampfhunde bezeichnet werden. „Für die eigenen Hunde können wir die Hand ins Feuer legen“, sagt Katja Wolf vom Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) zu den vermeintlichen Aggressivitätsproblemen bestimmter Hunderassen. Denn die Züchter sind zu Wesens- und Gentests der Hunde verpflichtet. Das große Problem sei aber, dass viele Hunde unkontrolliert aus dem Ausland nach Österreich kommen. So könne die Kontrolle nicht mehr sichergestellt werden. Laut ÖKV gibt es keine Unterschiede bezüglich der Aggressivität von Hunderassen, manche hätten durch ihre Größe und den Körperbau aber eine stärkere Bisskraft.
Hundeschulen in Wien bieten den Sachkundekurs an, dessen Nachweis seit 1. Juli bei der Anmeldung eines Hundes verpflichtend ist. In dem theoretischen Kurs erfährt der (potenzielle) Hundehalter von der richtigen Haltung, Erziehung und Pflege des Tieres.
Euro Abgabe für den ersten und 105 Euro jährlich für jeden weiteren Hund muss der Halter jährlich in Wien entrichten. Das Tier muss beim Magistrat angemeldet werden, sobald es drei Monate alt ist oder vierzehn Tage in Wien gehalten wird.
Quadratmeter Auslauffläche in Hundezonen hat jeder Hund im Bezirk Leopoldstadt. In Neubau ist es mit nur einem Quadratmeter am engsten.
Hunde wurden im Vorjahr täglich in Wien beim Magistrat angemeldet. Zum Vergleich: 2013 waren es noch 155 neue Hunde pro Tag. Hunde sind derzeit im Wiener Tierschutzverein untergebracht. Darunter sind 40 sogenannte Listenhunde. Zu den restlichen 152 gehören hauptsächlich Schäfer- und Labradormischlinge, aber auch Chihuahuas und Yorkshire Terrier suchen ein Zuhause. Im heurigen Mai sind 72 Hunde eingetroffen, 61 wurden vergeben. Im Juni war es anders: 49 Hunde mussten ins Tierheim, aber 56 kamen heraus. Im Juli wurden 59 Hunde abgegeben, während 54 neue Besitzer gefunden haben.
Hundekotsackerlspender sind in Wien aufgestellt. 432 sind es allein in Donaustadt, wo auch die meisten Hundeliebhaber leben: 9340 der Vierbeiner sind dort beheimatet. Nur 503 Hunde zählt die Innere Stadt, 67 Spender sind verfügbar. Die wenigsten Spender verzeichnet die Josefstadt. Dort kommen 43 Sackerlspender auf 505 Hunde.
gemeldete Hunde leben in Wien. In ganz Österreich sind es 548.507 Hunde (Stand 2018). Fünf Jahre davor waren es noch 481.460 Hunde landesweit, in Wien 56.619. Die Zahlen wurden vom Onlineportal hundehotel.info ermittelt. Laut ÖKV gibt es österreichweit sogar 650.000 bis 700.000 Hunde, davon sind zehn bis zwölf Prozent eingetragene Rassehunde.