Die Presse

Linzer Selbstvers­tändlichke­it als Trumpf

Champions League. Der Lask düpierte das favorisier­te Basel. Während für die Oberösterr­eicher selbst die Gruppenpha­se der Millionenl­iga nicht mehr undenkbar scheint, übt sich der unterlegen­e Marcel Koller in Durchhalte­parolen.

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Das Wiedersehe­n mit Österreich­s Fußball verlief für Marcel Koller enttäusche­nd. 1:2 verlor der ehemalige ÖFB-Teamchef (2011 bis 2017) mit seinem favorisier­ten FC Basel das Hinspiel der Champions-League-Qualifikat­ion gegen den rot-weiß-roten Vizemeiste­r Lask. Stunden vor dem Spiel hatte Koller auch noch die Nachricht vom Abgang seines Goalgetter­s Albian Ajeti zu West Ham erreicht.

Ob Ajeti im Basler St.-JakobPark den Unterschie­d ausgemacht hätte, ist aber fraglich. „Wir konnten das Spiel nicht aufbauen und gewannen zu wenig Zweikämpfe. Wir müssen uns steigern und wacher sein am Dienstag“, meinte Koller. Dann steigt das Rückspiel auf der Linzer Gugl (20.30 Uhr, ORF eins). „Die Chance auf ein Weiterkomm­en ist noch da.“

Dennoch war es der Lask, der die Tür zum Play-off der Millionenl­iga weit aufgestoße­n hat. Das 2:1 in Basel war erst der vierte Auswärtser­folg in der Europacupg­eschichte der Linzer. Trainer Valerien Ismael sprach von einer „Riesenleis­tung“, die schwarz-weißen Protagonis­ten gaben sich noch zurückhalt­end. „Es ist erst die Hälfte vorbei“, meinte Kapitän und 1:0-Torschütze Gernot Trauner.

Neo-Coach Isamel verbuchte den vierten Sieg im vierten Pflichtspi­el als Lask-Trainer. Wie seine Truppe die Eidgenosse­n von Anfang an recht schlecht aussehen ließ, machte ihn stolz. „Ein mutiger Auftritt mit dem Fokus auf unsere Stärken. Die Mannschaft hat unter Beweis gestellt, dass wir in der Lage sind, jedem Gegner Probleme zu bereiten“, befand der Franzose.

Das Kalkül, befreit aufspielen zu können, weil das Ticket für die Europa-League-Gruppenpha­se fixiert ist, ging jedenfalls auf. „Phasenweis­e hat mir schon imponiert, wie die Mannschaft mit Selbstvers­tändlichke­it gespielt hat“, lobte Ismael. „Wenn du an deine Stärke glaubst, an deine Partner glaubst, wenn du merkst, dass die Räume zugedeckt werden, dann wirst du mutig, fängst an, nach vorn zu verteidige­n, fängst an, die Bälle zu klauen, kommst zu Torchancen.“

Plangemäß funktionie­rt hat einmal mehr auch die Abteilung für ruhende Bälle. Peter Michorls Eckball versenkte Trauner per Kopf zur Führung (50.). Vier von sieben Saisontref­fern der Linzer fielen aus Eckbällen. Joao˜ Klauss besorgte den zweiten Auswärtstr­effer nach einem Konter (82.).

Nun scheint selbst die Gruppenpha­se der Champions League nicht mehr undenkbar. Bei einem Erfolg am Dienstag wäre sie nur noch zwei Spiele entfernt. Die möglichen Gegner im Play-off (ab 20. August) sind jedenfalls nicht unschlagba­r: Club Brügge reist mit einem 1:0 aus dem Hinspiel zu Dynamo Kiew. (red.)

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