Wo Österreich Schlagzeilen macht
Anleihen. Der Chart der hundertjährigen österreichischen Anleihe sorgt derzeit für Furore.
Im Ausland sorgt Österreich immer wieder für politische Schlagzeilen. Und nicht immer sind es gute. Schon weitaus seltener schafft es die Republik, aus wirtschaftlichen Gründen für Aufsehen zu sorgen.
Gelungen ist das dem Land zuletzt aber doch. Und zwar bei der Aufstockung einer hundertjährigen Anleihe. Schließlich ist die Ausgabe eines Papiers mit derart langer Laufzeit auf den Finanzmärkten höchst ungewöhnlich. Nicht einmal zehn Staaten bzw. Regionen weltweit haben einen hundertjährigen Bond auf dem Markt. Bei der Erstausgabe des heimischen Bonds im Jahr 2017 war die Republik Vorreiter innerhalb der Eurozone.
Nun verbreiteten sich dieser Tage erneut Meldungen, insbesondere auf Twitter, die zeigen, wie kräftig der Kurs der hundertjährigen Anleihe in den vergangenen Tagen angezogen hat. Er kletterte seit Anfang August zwischenzeitlich um rund 15 Prozent. Die Nachfrage ist also extrem stark und nicht zuletzt den zunehmenden konjunkturellen Unsicherheiten im Zuge des Handelskonflikts geschuldet. „Netflix oder Amazon wären zu glücklich, würde sich ihr Aktienkurs so entwickeln“, schrieb John Authers vom Finanznachrichtendienst Bloomberg. Um die Leser im nächsten Satz darauf aufmerksam zu machen, dass Investoren ihr eingesetztes Kapital erst in 100 Jahren wiedersehen werden.
Angesichts der Rallye auf den Bondmärkten – am Donnerstag kam es zu einer Atempause – sah sich der Autor auch dazu veranlasst, die Frage zu stellen, ob die Rentenmärkte gerade ihren Dotcom-Moment erleben. Also einen Punkt erreicht haben könnten, an dem es so nicht weitergehen kann. Schließlich sind derzeit Anleihen mit einem Volumen von 15 Billionen Dollar im Umlauf, deren Renditen inzwischen negativ sind. Österreich, in Euro