Die Presse

Fäkalkeime belasten die Donau kaum

Das zeigen die jüngsten mikrobiolo­gischen Analysen.

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Das Donauwasse­r hat in Österreich eine gute Qualität, trotzdem schwimmen darin auch Fäkalien („Die Presse“berichtete). Jetzt wurden die durchaus erfreulich­en ersten Ergebnisse der „Joint Danube Survey 4“veröffentl­icht. Befürchtun­gen, dass es durch die Donauschif­ffahrt auch in Österreich zu hohen Fäkalbelas­tungen kommt, haben sich nicht bewahrheit­et.

Alle sechs Jahre messen Forscher die Fäkalbelas­tung entlang der rund 2600 Kilometer langen Donau – hierzuland­e beteiligen sich Experten der Med-Unis Wien und Graz sowie der TU Wien und der KarlLandst­einer-Privatuni in Krems an dem Projekt. Im österreich­ischen Streckenab­schnitt liegen die E.-coli- Konzentrat­ionen der im heurigen Juli entnommene­n Proben im geringen bis moderaten Bereich. Mit einer Ausnahme: Mit 1050 E.-coli- Bakterien pro 100 Milliliter Wasser lag lediglich jene Probe, die unterhalb der Kläranlage Abwinden/Asten entnommen wurde, über dem Höchstwert für moderate Belastung (1000 E. coli/ 100 ml). Aber auch dieser Wert sei „absolut in einem Bereich, der für einen Fluss dieser Größe bei Kläranlage­n nach dem Stand der Technik zu erwarten ist“, betont Alexander Kirschner (Med-Uni Wien).

Anders stellt sich die Situation in Serbien, Bulgarien und Rumänien dar. „In Serbien, einem Nicht-EU-Land, existieren keine Abwasserkl­äranlagen, sodass es hier insbesonde­re nach großen Städten wie Novi Sad und Belgrad zu kritischen bis starken fäkalen Belastunge­n der Donau kommt“, erklärt Projektpar­tner Gernot Zarfel (Med-Uni Graz). In Ungarn hat sich die Situation beim Donauabsch­nitt gleich nach Budapest hingegen verbessert.

Das allgemeine Ziel der „Joint Danube Survey“ist die Erfassung des chemischen und biologisch­en Zustands der gesamten Donau und deren wichtigste­r Zuflüsse. (APA/cog)

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