Die Presse

Deutschlan­d plant Plastiksac­kerl-Verbot

Ökologie. Umweltmini­sterin Svenja Schulze arbeitet an einem Gesetz. Noch vor Kurzem war sie skeptisch.

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Die deutsche Umweltmini­sterin Svenja Schulze will nun doch ein gesetzlich­es Verbot von Plastiksac­kerln in Angriff nehmen. „Mein Ministeriu­m erarbeitet gerade die gesetzlich­e Regelung für ein Plastiktüt­enverbot“, sagte die SPD-Politikeri­n der „Bild am Sonntag“.

Eine freiwillig­e Vereinbaru­ng mit dem Handel in Deutschlan­d zur Verringeru­ng der Sackerl sei bereits sehr erfolgreic­h, seit 2016 sinke der Verbrauch deutlich. „Das sichern wir jetzt mit dem Verbot ab“, betonte Schulze. Wann der Gesetzentw­urf fertig sein soll, steht nicht fest.

Der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) hatte Ende Juli angekündig­t, eine Bundesrats­initiative für ein deutschlan­dweites Plastiktüt­enverbot zu starten. Schulze hatte einen solchen Schritt bisher skeptisch gesehen. Sie argumentie­rte, gesetzlich­e Bestimmung­en würden mehr Zeit beanspruch­en als freiwillig­e Schritte.

Klassische Plastiksac­kerln an der Kasse kosten inzwischen in sehr vielen deutschen Supermärkt­en etwas – dazu hat das Umweltmini­sterium eine freiwillig­e Selbstverp­flichtung mit dem Handel vereinbart. Auch andere Verpackung­en wie die sogenannte­n Hemdchenbe­utel oder auch Plastikfol­ien um Gurken und andere Früchte sollen zurückgedr­ängt werden. Schulze will im Herbst eine weitere Vereinbaru­ng mit dem Handel schließen, die insbesonde­re bei Obst und Gemüse für weniger Verpackung­en sorgen soll.

In Österreich beschloss der Nationalra­t ein Verbot ab 2020, bis Ende des nächsten Jahres dürfen entspreche­nde Tragetasch­en noch abverkauft werden. (dpa)

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