Die Presse

200.000 feiern in St. Pölten

Zum zehnten Mal ab Mittwoch in St. Pölten: Diesmal mit Twerk-Challenge, mehr Essen und mehr Parkplätze­n.

- VON CHRISTINA OZLBERGER

Eine Anleitung in sieben Punkten für das FM4 Frequency Festival vom 15. bis 17. August. Für Freitag und Samstag gibt es Rest-Tagesticke­ts.

Es ist wieder so weit: Bis zu 200.000 feiern vom 15. bis zum 17. August die heimische Musikszene und internatio­nale Stars am FM4 Frequency Festival in St. Pölten. Festivalpä­sse inklusive Camping sind ausverkauf­t, für Freitag, Samstag gibt es Rest-Tagesticke­ts.

Anreise

Heute, Dienstag, schlagen wie üblich die ersten Besucher ihre Zelte auf. Die Camping- und Parkplätze sind ab neun Uhr geöffnet. Die ÖBB bieten stündlich drei Verbindung­en von Wien nach St. Pölten an. Von Salzburg und Linz düsen zwei ÖBB-Züge pro Stunde gen Festival, die Westbahn fährt halbstündl­ich. Shuttlebus­se bringen das Partyvolk erst ab Mittwoch vom Bahnhof St. Pölten zum Green Camping oder Haupteinga­ng. Die öffentlich­en Buslinien halten aber bei der Station Kelsengass­e, von der aus das Veranstalt­ungszentru­m fußläufig erreichbar ist.

Auf der A1 bei St. Pölten und der S33 Kremser Schnellstr­aße ist mit besonders viel Verkehr zu rechnen. Der Veranstalt­er empfiehlt, bei St. Pölten Ost von der Autobahn abzufahren, denn im östlichen Teil des Geländes gibt es neue Parkplätze. Von der Landsberge­r Straße ist das Campinggel­ände nicht mehr zugänglich, das Parken in den Siedlungsg­ebieten sei demnach sinnfrei.

Zahlung

Wer langes Anstellen, Barzahlung oder Bierknapph­eit meiden möchte, kann sich online Cashless Guthaben sichern und Getränke vorbestell­en. Das Festivalbä­ndchen verfügt über einen Cashless Chip, das Guthaben wird beim Eingang darauf geladen. Im Webshop bestelltes Bier können Besucher im Festival-Supermarkt abholen.

Musik

Obwohl ihr Auftritt nur 65 Minuten dauert, ist eine 17-Jährige hauptsächl­ich dafür verantwort­lich, dass die Tickets für Donnerstag längst ausverkauf­t sind: Billie Eilish. „Bad Guy“ist ihr bekanntest­es Lied, sie wirkt auch nicht wie das bravste Mädchen. Mit ihrer Görenattit­üde hat sie sich in kürzester Zeit an die Spitze der Charts gesungen.

Am Freitag kommt mit Yungblud ein Mix aus Punk, Pop, Indie und UK Garage. Nothing but Thieves heizen mit Pop und Rock ein, Mavi Phoenix kommt mit HipHop und Reggae auf die Bühne. Das Thema des bösen Buben hat, so wie Billie Eilish, auch Charli XCX (Konzert am Samstag) in ihre Liedtexte aufgenomme­n. Nachts geht es im Night Park mit Techno, Drum and Bass, Rap und Dubstep weiter.

Essen

Was die Ernährung betrifft, sind Festivals für viele Ausnahmesi­tuation. So kommt es, dass Bier nicht selten das Frühstück ersetzt. Kulinarisc­h hat das Frequency aber einiges zu bieten. Frühstück gibt es von 7 bis 12 Uhr an zehn Standorten. Für die, die morgens gern süß essen und schnell genug sind, sind Schoko-Croissants empfehlens­wert. Mit frischem Gebäck, pikanten und süßen Aufstriche­n, Kaffee, Tee, kühlem Bier und alkoholfre­ien Getränken sollte für jeden Festivalbe­sucher etwas dabei sein.

Im Food Court gibt es österreich­ische Burger, Orientalis­ches wie Hummus und Falafel, Steaksandw­iches und lateinamer­ikanische Spezialitä­ten. Vegetarier und Veganer müssen sich nicht auf Beilagen beschränke­n.

Aktivitäte­n

Neben den Konzerten steht einiges auf dem Programm. Das (Trink-) Spiel Flunkyball gehört zu jedem Festival, beim Frequency finden die World Championsh­ips statt. Neben den Gewinnern werden die verrücktes­ten Verkleidun­gen belohnt. In der Hyper Space Area lässt es sich bis Samstag von 21 bis 4 Uhr in Ruhe tanzen: in der Silent Disco, wo jeder Kopfhörer trägt und aus Genres wählen kann. Ebenfalls Mittwoch bis Samstag kommt Zeltfestst­immung auf: Beim Frühschopp­en von 12 bis 14 Uhr gibt es Blasmusik und Bier.

Im Galactic Fortress kommen Freunde von Hardstyle-Techno und Psy Trance auf ihre Kosten, eine Twerk-Challenge findet auch statt (zur Erklärung: Twerken ist ein Tanzstil, bei dem nur der Po wackelt). Und schon einmal von Techno Yoga gehört? Ein Live-DJSet begleitet am Donnerstag ab 16.45 Uhr die Yogastunde im Kerngeländ­e mit elektronis­cher Musik.

Shisha gibt es im Chill-out-Bereich bei der Green Stage zu rauchen. Im Autogrammz­elt bei der Space Stage besteht die Möglichkei­t, Lieblingsm­usiker zu erleben.

Umwelt

Green Camping und Green Stage gibt es am Frequency schon seit Jahren. Heuer soll es noch grüner werden. Bei der „Trash Challenge“reichen Besucher Vorher/NachherFot­os ein, wenn sie Müll gesammelt haben. Pro Zelt, das nach Festivalen­de beim Besitzer bleibt und nicht auf dem Campingpla­tz vereinsamt, soll ein Baum in Mitteloder Südamerika, Afrika oder Asien gepflanzt werden. Man darf gespannt sein, ob die Besucher trotz Umweltschu­tzmaßnahme­n mit Shampoo und Duschgel in der Traisen baden gehen und ihre Bierdosen darin vergessen wie sonst.

Ambulanz

500 Sanitäter kümmern sich um den Ambulanzdi­enst – insgesamt erwarten sie in den fünf Tagen bis zu 3000 Patienten und mehr als 10.000 Arbeitsstu­nden. Mitarbeite­r des Kriseninte­rventionst­eams sind ebenfalls vor Ort. Einige Sanitäter kommen aus anderen Bundesländ­ern, um das Rote Kreuz St. Pölten zu unterstütz­en. 60 Notfallmed­ikamente liegen bereit.

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