Die Presse

Ausbildung vor Abschiebun­g: Stelzer unterstütz­t neue Linie

ÖVP. Abgelehnte Asylwerber sollen ihre Lehre beenden dürfen, findet auch Landeshaup­tmann Stelzer in Linz.

-

Sollen abgelehnte Asylwerber, die in Österreich eine Lehre absolviere­n, ihre Ausbildung noch beenden dürfen? Die türkis-blaue Regierung hatte sich noch dagegen ausgesproc­hen. Doch nun scheint sich die Stimmung in der ÖVP zu drehen. Zunächst war es die ehemalige Wirtschaft­sministeri­n und Spitzenkan­didatin in Tirol, Margarete Schramböck, die die Linie der Partei neu bewerten wollte. Am Montag erhielt sie Rückenwind aus Oberösterr­eich: Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann, Thomas Stelzer (ÖVP), sprach sich im Ö1-„Mittagsjou­rnal“dafür aus, dass Asylwerber, die eine Lehre machen, nicht abgeschobe­n werden dürfen.

„Der Vorschlag wäre – so wie in anderen europäisch­en Ländern –, sie zumindest die Ausbildung fertig machen zu lassen“, sagte Stelzer. Es sei klar, dass es keine Vermischun­g zwischen wirtschaft­licher Zuwanderun­g und Asyl geben dürfe. Trotzdem sei Stelzer für eine „Sonderrege­lung für diese Gruppe“, der man zumindest einen Abschluss ermögliche­n könne.

Stelzer nimmt für dieses Vorhaben die kommende Regierung in die Pflicht. „Ob die momentan agierende Regierung solche Lösungen tätigt, das möchte ich ihr anheimstel­len, nachdem sie angekündig­t hat, keine neuen politische­n Schwerpunk­te zu setzen“, sagte Stelzer. „Aber für eine neue Regierung, die sich dann auch wieder politisch bildet, sehe ich das schon als Thema, das auch dem Wirtschaft­sstandort nutzen könnte.“

SPÖ und Neos unterstütz­en die neuen Pläne der Volksparte­i, die FPÖ sprach sich hingegen einmal mehr vehement dagegen aus. (APA/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria