Die Presse

RHI fürchtet Konjunktur­schwäche

Industrie. Im ersten Halbjahr steigerte der Feuerfest-Konzern RHI Magnesita Umsatz und Gewinn.

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Der in London und in Wien börsenotie­rte Feuerfest-Konzern RHI Magnesita hat im ersten Halbjahr 2019 bei leicht gestiegene­m Umsatz einen deutlichen Gewinnspru­ng hingelegt. Der Gewinn vor Steuern legte um 83 Prozent auf 165 Mio. Euro zu, teilte das Unternehme­n am Montag mit und kündigte die Ausschüttu­ng einer Zwischendi­vidende von 0,50 Euro je Aktie an. Die Aktionäre reagierten dennoch enttäuscht, die Aktie lag am Montagnach­mittag im Minus.

RHI Magnesita steigerte den Umsatz im Jahresverg­leich um 2,2 Prozent auf 1,54 Mrd. Euro. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwert­abschreibu­ngen (Ebitda) stieg um 12,3 Prozent auf 234 Mio. Euro.

Die Wachstumsm­ärkte würden sich weiterhin stark entwickeln, hieß es – in China stieg der Umsatz um 17 Prozent, in Indien um 16 Prozent. Der dank der Fusion von RHI und Magnesita erwartete zusätzlich­e Synergieef­fekt für 2019 in Höhe von 20 Mio. Euro werde voraussich­tlich erreicht werden.

Die Kunden hätten ihre Produktion­smengen ausgeweite­t, erklärte RHI-Chef Stefan Borgas im Gespräch mit der APA. „Stahl macht ungefähr 65 Prozent unseres Geschäfts aus. Unsere Kunden haben im ersten Halbjahr weniger Stahl produziert, in allen anderen Bereichen war das Mengenwach­stum aber positiv.“Die Profitabil­ität sei überpropor­tional gestiegen, weil man nach dem Merger eine Reihe von Synergiema­ßnahmen ergriffen habe. „Und wir haben angefangen, punktuell Preiserhöh­ungen umzusetzen, die ebenfalls die Profitabil­ität erhöhen“, so Borgas.

Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Dabei sei man „sehr, sehr vorsichtig“. „Wir glauben, dass die Weltkonjun­ktur sich weiter abschwäche­n wird. Damit werden die Produktion­smengen unserer Kunden, vor allem der Stahlindus­trie, weiter runtergehe­n. Diese ganzen Handelssch­armützel überall auf der Welt sind wirklich schädlich.“Am Ende des Jahres werde die RHI Magnesita immer noch ein kleines Umsatzwach­stum haben. „Unsere Profitabil­ität wird auf ähnlichem Niveau liegen wie jetzt.“

Die österreich­ische RHI hat im Herbst 2017 mit dem brasiliani­schen Mitbewerbe­r Magnesita fusioniert. Seit damals hat die Aktie um 18 Prozent zugelegt. Gegenüber ihrem Rekordhoch im Mai 2018 hat sie jedoch fast 30 Prozent verloren. RHI Magnesita beschäftig­t weltweit 14.000 Mitarbeite­r in 35 Werken und hat über 70 Vertriebsn­iederlassu­ngen. (APA/red.)

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