Brand bei FPÖ: Erste Hinweise
Anschlag. Die FPÖ verspricht 5000 Euro für weitere Hinweise. Die SPÖ suspendierte Vize-Chef der Partei in Langenzersdorf wegen Postings.
Wien/St. Pölten. Nach dem Brandanschlag auf die Landesgeschäftsstelle der FPÖ in St. Pölten sind erste Hinweise eingegangen. Diese würden vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LVT) „in Ruhe abgearbeitet“, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Zuvor war ein Zeugenaufruf gestartet worden. Gleichzeitig hatte die FPÖ Niederösterreich 5000 Euro für Hinweise versprochen, die zur Ausforschung der Täter führen: Es gehe um rasche Aufklärung. Die Brandstifter müssten so rasch wie möglich zur Verantwortung gezogen werden, sagte Landesparteiobmann Udo Landbauer. Laut Baumschlager war der von den Freiheitlichen ausgesetzte Geldbetrag nicht mit der Exekutive akkordiert.
Die Angriffe auf die Parteizentrale erfolgten mit Wurfbrandsätzen. Vermutlich verwendeten die vier vermummten Täter Benzin. Wie das Überwachungsvideo zeigt, hat sich einer dabei selbst verletzt. Das LVT ersuchte um Hinweise unter der Nummer 059133/30 83 33. Die Fragen lauten unter anderem: „Wer hat am Montag (12. August) in der Zeit von 1.30 bis 2.15 Uhr in der Nähe des Tatortes (Purkersdorfer Straße 38, Anm.) Wahrnehmungen über schlanke und sportliche Personen gemacht? Wer hat Wahrnehmungen von Personen gemacht, die seit Montag ab 2 Uhr mögliche Brandverletzungen am Körper, im Gesicht oder an den Händen aufweisen?“
SPÖ bedauert Posting ihrer Ortsgruppe
Wolfgang Kocevar, Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich, bedauerte ein mittlerweile vom Netz genommenes Facebook-Posting der SPÖ Langenzersdorf, in dem die Frage aufgeworfen wurde, ob die FPÖ den Anschlag selbst inszeniert habe. Der für den Social-Media-Auftritt verantwortliche Vizeparteichef der Ortsgruppe, Christoph Baumgärtel, wurde verwarnt und bekam bis Ende Oktober Funktionsverbot. „Man sollte besser in den Reihen des RFJ ermitteln“, hatte die seit Langem umstrittene SPÖ Langenzersdorf geschrieben. Und weiter: „Haben schon die Nazis so gemacht: Zuerst selbst den Justizpalast angezündet und dann ,FEUER‘ geschrien.“(red./APA)