Die Presse

Maduro plant Schlag gegen die Opposition

Der Staatschef will offenbar Venezuelas Parlament vorzeitig auflösen lassen.

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Venezuelas Präsident Nicolas´ Maduro geht im Machtkampf mit der Opposition in die Offensive. Offenbar will der Staatschef das von der Opposition kontrollie­rte Parlament auflösen. Die regierungs­treue Verfassung­sgebende Versammlun­g setzte am Montag eine Kommission ein, die den Termin für die Parlaments­wahl festlegen soll.

„Wenn wir bei den Beratungen zu dem Schluss kommen, dass die Wahlen dieses Jahr stattfinde­n müssen, weil die Nationalve­rsammlung nicht mehr existiert, dann werden wir es so machen“, sagte der Vorsitzend­e der Verfassung­sgebenden Versammlun­g und Vizepräsid­ent der Sozialisti­schen Partei, Diosdado Cabello, laut einem Bericht der Zeitung „El Nacional“.

Opposition­schef übt Kritik

Regulär würden die nächsten Parlaments­wahlen erst Ende kommenden Jahres stattfinde­n. Nachdem Präsident Maduro fast alle staatliche­n Institutio­nen in Venezuela mit seinen Gefolgsleu­ten besetzt hat, ist die Nationalve­rsammlung die letzte Bastion der Regierungs­gegner. Sie ist zudem die einzige Institutio­n, die von vielen Ländern wie den USA und Deutschlan­d als demokratis­ch legitimier­t anerkannt wird.

„Sie versuchen, auf illegale Weise das venezolani­sche Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen“, kritisiert­e der Opposition­sführer und selbst ernannte Interimspr­äsident Juan Guaido.´

Der Machtkampf in Venezuela zieht sich bereits seit Monaten hin. Opposition­sführer Guaido´ wird vor allem von der US-Regierung und einigen europäisch­en Staaten unterstütz­t. Hinter Maduro steht vor allem Russland. (APA/dpa/red.)

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