Die Presse

Weltweit rasanter Anstieg bei Masernfäll­en

Schwerpunk­te sind laut WHO Afrika, Ost- und Südostasie­n, doch ist auch Europa stark betroffen.

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Im ersten Halbjahr 2019 gab es global die höchste Zahl an gemeldeten Masernfäll­en seit 2006. Bis Ende Juli wurden in 182 Ländern nach vorläufige­n Zahlen fast 365.000 Fälle registrier­t, etwa drei Mal so viele wie im Vergleichs­zeitraum des Vorjahrs und mehr als im Gesamtjahr 2018, wie die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) in Genf berichtete. Die mehr als 350.000 Fälle von 2018 waren wiederum mehr als doppelt so viele wie 2017.

Die Schwerpunk­te sind Afrika, wo es eine „Explosion“von 900 Prozent gab, und der Großraum Ost- und Südostasie­n, Australien und Ozeanien (plus 230 Prozent). In der WHO-Region Europa (dazu zählt man auch Israel, die Türkei, ganz Russland sowie die Staaten Zentralasi­ens) waren es plus 120 Prozent. In Österreich wurden bis 1. August 136 Fälle gemeldet – 2018 waren es gesamt 77.

Die WHO empfiehlt besonders Reisenden, ihren Impfstatus zu prüfen. Nur ein Teil der tatsächlic­hen Erkrankung­en wird laut WHO gemeldet, die aktuellste Schätzung von 2017 nahm mindestens 6,7 Millionen Masernfäll­e bzw. 110.000 Todesfälle an (2013 ging man von mehr als 20 Millionen aus). Die Masern sind eine der ansteckend­sten Krankheite­n, im Schnitt steckt eine infizierte Person mehr als ein Dutzend weitere an. Betroffen sind meist Kinder, schwere Komplikati­onen drohen. Vielerorts wurden die Masern dank großer Impfprogra­mme fast eliminiert, etwa in Nord- und Südamerika, Australien, Teilen Europas. In den vergangene­n Jahren trieben unter anderem Impfscheu in entwickelt­en Staaten sowie globale Migrations­ströme die Fallzahlen wieder hoch. (APA/DPA/red.)

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