Die Presse

China verteidigt die Abwertung des Yuan

Notenbank: Währung spiegelt Konjunktur wider.

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Die chinesisch­e Notenbank hält trotz schwerer Manipulati­onsvorwürf­e aus den USA den Yuan für angemessen bewertet. Das aktuelle Niveau der Währung spiegle die konjunktur­elle Lage sowie Angebot und Nachfrage am Kapitalmar­kt wider, sagte die Chefin der Auslandsab­teilung bei der Zentralban­k in Peking, Zhu Jun, am Dienstag.

Nachdem Peking den Yuan vor ein paar Tagen deutlich abgewertet hat, haben die Vereinigte­n Staaten China erstmals seit 25 Jahren wieder als Währungsma­nipulator eingestuft und damit den Handelsstr­eit zwischen den beiden weltweit führenden Wirtschaft­snationen noch weiter verschärft. Die beiden Nationen überziehen sich bereits seit Monaten gegenseiti­g mit Strafzölle­n, wobei USPräsiden­t Donald Trump immer wieder nachlegt.

Waren aus China billiger

Die Einstufung kann zu Strafmaßna­hmen führen, etwa dem Ausschluss von staatliche­n Aufträgen in den USA. US-Präsident Donald Trump wirft China vor, sich mit einer bewussten Yuan-Abwertung Vorteile im Handel zu verschaffe­n, weil dadurch Produkte aus China günstiger werden. Der Yuan hat seit März 2018 etwa zehn Prozent an Wert verloren. Entspreche­nd verteuerte sich der Dollar und kostete Anfang August erstmals mehr als sieben Yuan.

Zhu betonte, China sei schockiert von der US-Maßnahme. Mittel- und langfristi­g werde der Yuan eine starke Währung sein. Sie sagte auch, die Volksrepub­lik sei auf alle Folgen des US-Drucks vorbereite­t. (Reuters)

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