Immer mehr Betriebe bilden Flüchtlinge aus
68 Prozent der deutschen Firmen konnten Lehrstellen besetzen.
Berlin. 16 Prozent der deutschen Unternehmen bilden Flüchtlinge aus. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor. 2018 waren es noch 14 Prozent, vor zwei Jahren sieben Prozent. Insgesamt sind derzeit rund 25.000 Geflüchtete in einer Ausbildung in einem IHK-Betrieb. Rechnet man die Sparte Handwerk hinzu, kommt man auf rund 44.000 Beschäftigte. Insgesamt gibt es derzeit 1,3 Millionen Lehrlinge in Deutschland. Besonders in der Gastronomie und dem Bauund Verkehrsgewerbe werden laut DIHK viele Geflüchtete ausgebildet.
Betriebe hätten berichtet, dass Flüchtlinge in der Ausbildung eine große Motivation aufweisen, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ein großes Thema seien aber weiterhin Deutschkenntnisse. Alle Beteiligten hätten gelernt, dass Geflüchtete nicht zu früh in eine Ausbildung gehen sollten, weil sie dann aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse scheiterten.
Generell sieht der DIHK den Abwärtstrend bei den Ausbildungsverträgen vorerst als gestoppt an – trotz der demografischen Entwicklung und der „Studienneigung“vieler junger Menschen. Berufliche Ausbildungen haben offenbar wieder einen höheren Stellenwert. Der DIHK-Umfrage zufolge konnten im vergangenen Jahr 68 Prozent der Betriebe all ihre Ausbildungsplätze besetzen – das ist eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Vor allem der Immobiliensektor und die Medienbranche seien beliebte Ausbildungsstätten für Jugendliche. (APA/AFP)